Volume 1
Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen und zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker und Droguisten / von Philipp Lorenz Geiger.
- Date:
- 1839-1843
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Credit: Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen und zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker und Droguisten / von Philipp Lorenz Geiger. Source: Wellcome Collection.
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![und Antimon verwechselt worden; 1529 erwähnte es zuerst Agrieola; seine Eigentümlichkeit erforschten aber genauer Stahl, Pott, Geoffroy u. a. im 18ten Jahrhundert. — Es kommt nicht sehr häufig in der Natur vor; meistens gediegen, ferner als Wismuthglanz, Kupferwismutherz, Nadelerz, Silber wismutherz , YVisinuthocher. JJ. 756. Das gediegene Wismuth wird im Grofsen durch Schmelzen von der Gangart befreit. — Chemisch rein erhält man es durch Auflösen in Salpetersäure, Niederschlagen mit Wasser und Glühen des basischen Salzes mit Kohle, oder schwarzem Flufs. §. 757. Die Eigenschaf len des Wismuths sind: Es hat eine silberweifse, ins Röthliche spielende Farbe, ist ziemlich glänzend; krystallisirt in regeimäfsigen Octaedern und Wür- feln (nach Quesneville erhält man vorzüglich schöne Wismuthkryjtalle, wenn man eine nicht unbeträchtliche Masse Wismuth [wenigstens 3 — 4 Pfund] in einem Tiegel schmilzt, der fließenden Masse von Zeit zu Zeit Stückchen Salpeter zusetzt und fleißig umrührt, bis bei ziemlich starker Hitze das fliefsende Metall eine grüne oder Gold ■ Farbe zeigt, die auch beim Erkalten bleibt. Dann giefst man es in einen erwärmten Röstscherben, den man auf eine heifse Platte setzt; das Erkalten darf nicht zu langsam erfolgen. Hat sich eine feste Haut auf der Ober- fläche gebildet, so macht man mittelst einer glühenden Kohle ein Loch in die* selbe und läfst das noch fliefsende Metall herauslaufen. Man erhält so Gruppen der prachtvollsten Würfel, die in allen Regenbogenfarben spielen); hat einen blätterigen Bruch. Das specifische Gewicht ist 9,83 bis 9,88. Es ist mittelmafsig hart, spröde, läfst sich pulvern, ist jedoch bei vorsichtigem Hämmern ein wenig dehnbar; schmilzt lange vor dem Glühen, bei 198° (nach Schwarte bei 208°) Reau- mur; beim Erstarren dehnt es sich beträchtlich aus (Sprengen von Glasröhren u. s. w. durch erstarrendes Wismuth); verflüchtigt sich in der Weifsglühhitze und läfst sich in verschlossenen Ge- fäfsen destilliren. Prüfung auf seine Reinheit. Es mufs sich in Salpetersäure leicht und vollständig auflosen; die mit Wasser ziemlich verdünnte, vom Niederschlag getrennte Auflösung darf durch Kaliumeisencyamir weder blau noch braun, eben so durch einfach chromsaures Kali (S. 445) nicht gelb gefällt wer- den. Auf Arsen prüft mau es wie das Antimon (S. 454). Wismuth und Sauerstoff. Wismuthoxyd {Bismuthum oxydatum), Formel: BiO. 1 At. Wismuth nr 886,92 * 1 At. Sauerstoff ~ 100,00 1 At. Wismuthoxyd 986,92 Synonyme. Wismuthkalk (Oxydum bismuthicum, Calx Marcasitae). — Findet sich natürlich als Wismutliocher. §. 758. Das Wismuth überzieht sich bei gewöhnlicher Temperatur an der Luft mit einem grauen Häutchen. Wird es bis zum Schmelzen an der Luft erhitzt, so verwandelt es sich in ein dunkelgraubraunes Pulver, Wismuthasche fcinis Hismulhi), aus welcher Salz- und verdünnte Schwefelsäure Oxyd aufnehmen und Metall zurücklassen. Berzeliu* sieht](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21907547_0001_0505.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)