Volume 1
Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen und zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker und Droguisten / von Philipp Lorenz Geiger.
- Date:
- 1839-1843
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Credit: Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen und zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker und Droguisten / von Philipp Lorenz Geiger. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
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![in Säuren gesetzt, mufs den anfangs entstehenden weifsen Niederschlag wieder vollkommen auflösen, ein unauflöslicher Rückstand zeigt fremde Theile, Magnesia u. s. w., an. Hydrothionsaures Ammoniak mufs alles Zinkoxyd aus den alkalischen Auflösungen fällen. Schlagen kohlensaure Alkalien noch etwas nieder, so enthielt es Kalk, Maguesia u. s. w.; auch Kleesäure darf die verdünnte neutrale Auflösung nicht sogleich fällen. Die salpetersaure Auflösung darf durch Barytsolution nicht getrübt werden. Medicinische Anwendung. Innerlich in Pulverform; hiebei müssen Säu- ren vermieden werden. Aeufserlich in Salben u. s. w. 767. Mit Säuren bildet das Zinkoxyd die Zinkoxyd- salze. Dasselbe hat beträchtliche Affinität zu den Säuren. Die Salze sind farblos, meistens in Wasser löslich; haben einen herben metallischen Geschmack. Es bildet gerne mit Alkalien Doppelsalze, die mit den analogen Magnesiasalzen isomorph sind, und von welchen die basischen (so wie die meisten einfachen basischen) in Wasser schwer- oder unlös- lich sind. Reine und kohlensaure Alkalien fällen die Lösun- gen der Zinkoxydsalze weifs, der Niederschlag löst sich in überschüssigen reinen fixen Alkalien wieder auf, in geringer Menge auch in reinem Ammoniak und kohlensauren Alkalien; Hydrothionsäure und auflösliche Schwefelmetalle fällen die neutralen Salze weifs. Enthalten dieselben viele freie Säure, so bewirkt Hydrothionsäure keinen Niederschlag; Kalium- eisencyanür, so wie phosphorsaure Alkalien, fällen sie eben- falls weifs. Gallustinktur fällt die sauren und neutralen reinen Zinkoxydsalze meistens nicht; essigsaures aber, so wie die löslichen basischen, fällt sie weifs; Schindler. Vor dem Löth- rohr auf der Kohle mit Natron erhitzt, beschlägt die Kohle mit einem weifsen Rauch; mit Kobaltauflösung befeuchtet, färben sie die Flamme schön grün. Zinkhyperoxyd, das sich bildet, wenn gallertartiges Zinkoxydhydrat mit Was- serstoffhypt’roxyd (S. 211) digerirt wird, und ein weifs es leicht zerlegbares Pulver darstellt, ist nicht officinell. • Zink und Slick st off. Salpeter saures Zinkoxyd, Zn 0, N* Os, erhält man durch Auflösen des Metalls in Salpetersäure. Es entwickelt sich hiebei Stickoxydul (S. 217), auch Stickoxyd und Stickgas (eine ziemlich verdüuute Salpetersäure [Säure von 1,2 spec. Gew. mit eben so viel Wasser vermischt] liefert nach Pleischl reines Stickoxydul). Mau dampft die Auflösung ab, schmilzt den Rückstand so lange, als sich noch ein braunes Pulver (Maugan- und Eisen- oxyd) ahscheidet, löst den Rückstand in sehr verdünnter Salpetersäure. Diese Auflösung mufs noch von Kupfer und Kadmium durch Schwefelwas- serstoff befreit werden, man filtrirt und dampft ab. Oder man löst reines kohlensaures Zinkoxyd in Salpetersäure, dampft ab, schmilzt bis zur par- tiellen Zersetzung des Salzes, um zu sehen, ob sich kein Mangan abschei- det, uud verfährt wie vorher. — Durch Verdampfen und Krystallisireu er- hält man wasserhelle, gestreifte, gedrückte 4-seitige Säulen mit 4 Flächen zugespitzt, von scharfem herben Geschmack, die an der Luft zerfliefslich sind und leicht löslich in Wasser und Weingeist. Auf glühenden Kohlen verpuffen sie mit rother Flamme. — Nicht officinell. Dient aber zur Dar- stellung eines reinen Zinkoxyds, welches zu Cyaneisenzink u. s. w. ver- wendet werden kann (vergl. Magaz. für Pharm. Bd. 21. S. 125). — Nach Schindler existireu auch basische Verbindungen der Salpetersäure mit Zinkoxyd.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21907547_0001_0513.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)