Volume 1
Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen und zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker und Droguisten / von Philipp Lorenz Geiger.
- Date:
- 1839-1843
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Credit: Handbuch der Pharmacie zum Gebrauche bei Vorlesungen und zum Selbstunterrichte für Ärzte, Apotheker und Droguisten / von Philipp Lorenz Geiger. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
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![an, desoxydiren manche Oxydsalze, Eisen-, Kupfer-, Queck- silber-, Gold-Oxydsalze, partiell oder ganz und wandeln sich in Zinnoxydsalze um. Zinnsesquioxydul, Zinnsesquioxyd, anderthalb Zinnoxyd, Sn, 03 , entsprechend dem Eisenoxyd , erhält man, wenn frischgefälltes Eisenoxyd- hydrat mit einer Auflösung von Zinnchlorür digerirt wird; das Zinnsesqui- oxydul schlägt sich nieder (über den Vorgang s. S. 63). — Frisch gefällt ist es weifs, mit einem Stich ins Gelbliche, schleimig; nach dem Trocknen gelb durchscheinend; enthält Hydratwasser; löst sich in Ammoniak (was das Oxydul nicht timt), auch in concentrirter Salzsäure; die Auflösung fällt aus Goldchlorid Goldpurpur. Zinnoxyd (Oxydum stannicum). Formel: Sn02. 1 At. Zinn = 735,29 2 At. Sauerstoff 200,00 1 At. Zinnoxyd = 935,29 Synonyme. Weifses Zinnoxyd, Zinnsäure (Acidum stannicum, Stan- num oxydatum). §. 783. Das Zinnoxyd findet sich natürlich als Zinnstein, bildet sich, wenn Zinn an der Luft bis zum Verbrennen erhitzt wird (Zinnblumen). Bei gewöhnlicher Temperatur überzieht sich das Zinn nur langsam unter Einwirkung von Luft und Feuchtigkeit mit einem grauen Häutchen, wird es bis zum Schmelzen an der Luft erhitzt, so verwandelt es sich nach und nach in ein graues Pulver, Zinnasche (Cinis Stemm], welche noch in Apotheken auf bewahrt wird. Diese ist ein Gemenge von Zinnoxyd und metallischem Zinn, durch länge- res Erhitzen geht sie in reines Oxyd über. Beim Verpuffen des Zinns mit Salpeter erzeugt sich Zinnoxyd. Salpetersaures Kupferoxyd verpufft, io Zinnfolie gewickelt, schou durch blofsen Druck oder Schlag heftig. Zinnoxydul, das Hydrat und dessen Salze verwandeln sich an der Luft u. s. w. feisteres beim Erhitzen unter Verglimmen) in Zinnoxyd und Zinoxydsalze (js. o.). Wässe- rige Salpetersäure verwandelt das Zirm unter heftiger Ein- wirkung und Erzeugung von salpetersaurem Ammoniak in Zinnoxydhydrat. Kann durch Alkalien aus wässerigem Zinn- chlorid als ein weifses Hydrat gefällt werden. Dieses, wohl aus- fewaschen und geglüht, ist Zinnoxyd. — Die Eigenschaften esselben sind: Das natürliche krystallisirt in quadratischen Octaedern und deren Abänderungen, braun von Farbe, mit mehreren Nuancen ins Schwarze, Graue, Weifse, Gelbe 5 von 6 bis 7 spec. Gewicht. Das künstliche ist ein weifses oder (bei Eisengehalt) gelbliches Pulver, welches beim Er- hitzen vorübergehend dunkler wird. Geschmacklos, unlöslich in Wasser, Lakmus nicht röthend. — Wird durch Kohle u. s w iu der Weifsgiühhitze reducirt. — Das Hydrat ist bald eine durch- scheinende weifse, leicht z; rreibiiche Masse, bald ein weifses seidenglänzendes Pulver 5 röthet Lakmus. — Mit Säuren bil- det das Zinnoxyd die Zinnoxydsalze. Das natürlich vorkom-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21907547_0001_0524.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)