Die Bedeutung der Frenkel'schen Methode bei der Behandlung von Tabes Dorsalis : nach den Beobachtungen des klinischen Assistenten für Nervenkranke Dr. P. Ostankow / von W. von Bechterew.
- Bechterew, W. von.
- Date:
- 1894
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Credit: Die Bedeutung der Frenkel'schen Methode bei der Behandlung von Tabes Dorsalis : nach den Beobachtungen des klinischen Assistenten für Nervenkranke Dr. P. Ostankow / von W. von Bechterew. Source: Wellcome Collection.
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![S c> <£■ s3^ > II. Referate. % \ t \ Anatomie. 1) Alaun bei der Weigert’schen Behandlungsmethode des Centralnerven¬ systems, von Dr. Birulja. (Wjestnik psichiatrii i nevropatölogii. 1894. X. 2. [Russisch].) Verf. empfiehlt Schnitte aus Gehirn und Rückenmark vor der Weigert’schen Färbung auf 1—8, Tage in 5°/0ige Lösung Kalium- oder Ammoniak-Alaun zu legen. Er hat sich überzeugt, dass in solchem Fall die Entfärbung der im Hämatoxylin geschwärzten Präparate schneller vor sich geht, als ohne vorhergehende Einwirkung des Alauns. Ferner gelingt es bei solcher Behandlung deutliche Färbung an solchen Präparaten zu erzielen, die nach Erhärtung in Chromsalzen lange Zeit in Alkohol conservirt wurden, und an denen sonst die Weigeitt’sche oder Pal’sche Färbung sich nicht hervorbringen lässt. Schliesslich sollen einige pathologische Veränderungen der Nervenzellen nach Alaun-Behandlung deutlicher hervortreten. P. Rosenbach. % % JLft -ßW' ■ 2) Ueber das Ganglion ciliare, von Gustav Retzius. (Anat. Anzeiger. 1894. Bd. IX. Nr. 21.) Nach neuen Untersuchungen mittelst der Golgi’schen Methode an Katzenfoeten wiederholt R. seine bereits im Jahre 1880 aufgestellte Ansicht, wonach das Ganglion ciliare sympathischer Natur ist. Es fanden sich nämlich in demselben ausschliess¬ lich multipolare Nervenzellen von echt sympathischem Typus. Der weitere Verlauf* der Axencylinder dieser Nervenzellen, sowie der Umfang, in welchem die von anderen Nervencentren in das Ganglion ciliare eintretenden Nervenfasern in ihm endigen, resp. Collateralen abgeben, ist vorläufig noch unbekannt. Redlich (Wien). & AM ■P. Experimentelle Physiologie. * 3) Ueber die allgemeine Localisation der Reflexe, von Ernst Jendrässik. (Arch. f. experim. Pathol. u. Pharmakol. 1894.) % Verf. stellt die Reflexe in 3 Gruppen zusammen. Zur ersten gehören die von Sehnen, Muskeln, Periost auslösbaren Reflexbewegungen, welche gewöhnlich kurzweg als Sehnenreflexe bezeichnet werden. Die Auslösungsstellen dieser Reflexe sind wenig empfindlich; man kann sie an sich selbst ebensogut wie an anderen auslösen. Die Reflexe sind durch Anspannung der übrigen Musculatur zu steigern; sie sind nicht von eigentümlichen Empfindungen begleitet. Kurze mechanische Reize sind ^ur Aus¬ lösung notwendig; ein Schlag, eine Zuckung. Die zweite Gruppe, die sogenannten Hautreflexe, ist von gut empfindlichen Stellen aus, die einer äusseren Einwirkung selten ausgesetzt sind, auslösbar. Die Reflexe kann man an sich selbst nur schlecht hervorrufen; eine unerwartete, leise Berührung bringt oft stärkeren Reflex hervor, wie eine kräftige. Der Reflex ver¬ läuft langsam, oft in mehreren Muskelgruppen; er ist von einer unangenehmen Em¬ pfindung begleitet. Der Wille vermag diese Reflexe zu beeinflussen. Die dritte Gruppe, Niessen, Schlingen, Brechen, Husten, Harn- und Stuhlent- leerung, Erection, Ejaculation, werden von gut empfindenden Schleimhäuten aus hervor- gerufeh. Sie sind wesentlich complicirter, werden am besten durch gewisse spe- cifische Reize ausgelöst. Die Auslösung kommt durch eine Summation schwächerer Reize zu Stande. Während der Latenzperiode kommt es zu einer langsam anwachsenden Empfindung.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b3047632x_0002.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)