Das hintere Ende des Rückenmarks und sein Verhalten zur Chorda dorsalis bei Amphioxus lanceolatus / von Gustaf Retzius.

  • Gustaf Retzius
Date:
1891
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Credit: Das hintere Ende des Rückenmarks und sein Verhalten zur Chorda dorsalis bei Amphioxus lanceolatus / von Gustaf Retzius. Source: Wellcome Collection.

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    ClnsTAK Kktzius. In (‘iiKM- grosscMi /alil der Frdlo, vicll(‘idit der Melirzald, eiidel das KiU'keiimark mtch vom vom hinteren Cliordaende {Fig. 1 5), reich! also iiichl so weil nacli hiiden wie dieses. (Jewöhidich schiesst das Chordaende nur ein kleines Stück \veiter nach liinten ans (Fig. 1, 2, 3, 5); hin und wieder trilH man al)er mich Fälle, wo das Chordaende eine liedeulendere Strecke weiter reiclit (Fig. 4). Zuweilen enden Rückenmark und Chorda umjefähr in (hr.^dhcH Frontaleliene (Fig. 0), zuweilen reiclit aller auch das Rückenmark ein kleines Stück iceiier nach hinten (Fig. 8, h). Dagegen habe ich nicht Fälle angetrollen, wo das Rückenmark noch weiter nach hinten reiclde, nie so weit wie es in den oben erwähnten Fällen (Fig. 4) vom Chor- daende überragt wurde. Was nun die Gestalhmg des hinteren Rückenmarksendes be- tritft, so wurde es bald klar, dass sich kein bestimmtes Verhältniss zwischen der Form und der gegenseitigen Lage der Organe aufweisen lässt. In manchen Fällen findet man mir eine allmähliche Verschmälerung des Rückenmarkes nach hinten hin; es endet zwar mit einer abgerun- deten Spitze, welche aber nur sehr schwach erweitert ist (Fig. 1) und genau der Richtung der Chorda nach hinten hin folgt, oder sich ein klein wenig von ihr nach oben hin hebt. Eine wirkliche Zuspitzung des Rückenmarks, wie es mehrere Forscher beschrieben haben, habe ich nie angetroffen. Zuweilen kommt eine starke blasige Erweiterung vor (Fig. 8). In anderen Fällen — und dies scheint die am meisten vorkom- mende Form zu sein — hebt sich das Hinterende sehr nach oben hin von der Chorda ab (Fig. 2), um gekrümmt frei zu endigen; dann ist das hinterste Ende in der Regel ampullenartig erweitert, wie von eini- gen Forschern angegeben und gezeichnet worden ist. Die Krümmung kann verschiedene Grade zeigen (Fig. 2, 4, 9, 3), bis zur vollen Umbie- gung; die ampullenartige Erweiterung kann ebenfalls verschieden stark sein (Fig. 2, 4, 9). Bald biegt sich das Hinterende des Markes, noch frei liegend, sogar stark nach vorn um (Fig. 3), bald rollt es sich gleich- sam auf sich selbst auf (Fig. 6). Ich habe hier nur die gewöhnlicher vorkommenden Typen ange- führt. Es geht aber schon aus dem Mitgetheilten hervor, dass ziemlich grosse Schwankungen in der Gestaltung des Hiuterendes des Rücken- marks bei Amphioxus vorhanden sind. Nun trifft man indessen hin und wieder andere, noch mehr ab- weichende Formen, von denen ich hier nur ein Paar anführen werde, ln einigen läHeu sieht man an einer gi’ossen blasigen Erweiterung noch kleine Nehenhöcker, sekundäre Auswüchse (Fig. 5). ln einzelnen Fällen sah ich noch eine von der blasigen Erweiterung nach hinlen hin ver- lautende, sirangartige Verlängerung, welche, der Krümmung des (diorda- hinterendes dicht anliegend, sich nach unten umbog und endlich sjiitz endigte. Diese Form (Fig. 7) ist deshalb von besonderem Interesse.