Ueber den Einfluss des Lichtes auf die vorderen Medien des Auges / von E. J. Widmark.
- Widmark, E. J.
- Date:
- [1889]
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Credit: Ueber den Einfluss des Lichtes auf die vorderen Medien des Auges / von E. J. Widmark. Source: Wellcome Collection.
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![war dann nur noch eine ganz imhedeutende Reizung vorhanden. In der Regel war das Auge vollständig reizungslos und die kleinen P]pitliel- abhebungen am Morgen des folgenden Tages geheilt. Nur in ein paar Fällen wurde am anderen Morgen eine unbedeutende Jnjection beolj- achtet. Da diese Symptome eigentlich nur während der warmen Jahres- zeit auftraten aber äusserst unbedeutend waren, sobald die Temperatur der umgebenden Luft auf 16 —17 C. sank, so ist es wohl wahrschein- lich, dass sie auf einer stärkeren Ausdünstung von der Oberfläche des Auges beruhten.^ An einigen klaren Tagen im Juni wurden zehn Versuche mit direc- tem Sonnenlicht gemacht. Die Versuchszeit war im allgemeinen vier Stunden um die Mittagszeit. Das obere Augenlid wurde auf die oben- genannte Weise an beiden Augen fixirt. Im Anfange wurde das Ver- suchsthier vor dem Versuche mit 50 Chloral subcutan betäubt, was aber späterhin unterblieb, weil sich in Folge davon locale Al)scesse ein- stellten. Auf Grund des hohen Standes der Sonne trafen die Strahlen die Sclera beinahe senkrecht, die Cornea und die Iris aber mehr schief. Die Versuche fielen auf folgende Weise aus. Versuch V — XIV. Nach ungefähr einer halben Stunde wurden die Conj. oculi und palpebralis injicirt und nach Verlauf von noch einer Stunde ti'aten Chemosis und kleine oberflächliche Geschwüre an der Hornhaut auf. Hierzu gesellte sich eine massige Schleimabsonderung. Am Ende des Versuches waren diese Symptome stark ausgeprägt. Die Injection trat in derselben Aus- dehnung auf, in welcher die Conj. oculi dem Lichte ausgesetzt gewesen war. Au derselben participirten nicht nur oberflächliche Gefässe, sondern aiich tiefer liegende, über welche die Conj. oculi verschoben werden konnte. Sowohl die Injection wie auch die Chemosis, die Hornhautgeschwüre und die Absonderung waren an dem der Einwirkung des Lichtes ausgesetzten Auge stets schärfer ausgeprägt als am Controlauge. Hierzu kam an dem ersteren eine deutliche Zusammenziehung der PujDille und eine Veränderung in der Farbe der Iris. Nach Verlauf von zwei bis drei Stunden nahmen die Chemosis, die In- jection und die Absonderung merkbar ab, um dann, namentlich was die In- jection anbetrifft, bis zum folgenden Tage wieder zu steigen. Die Injection breitete sich selten über die dem Lichte ausgesetzt gewesene Stelle der Conj. oculi aus. Nur ein oder zwei Mal beobachtete ich eine geringe Injection um - den ganzen Rand der Hornhaut herum. Die Zusammenziehung der Pupille war in der Regel 24 Stunden stationär und dasselbe war der Fall mit den Horn- hautgcschwüren und der Absonderung. Am Morgen des dritten Tages Avaren oft alle Symptome verschwunden, nur ein geringes Thränen des Auges fand sich noch vor. Mehrere Male fand sich gleichwohl locale Injection an der dem Licht ausgesetzt gewesenen Stelle ^ Dieselben können in Anbetracht der Annahme mehrerer Verfasser, dass trockene Luft eine mitwirkende Ursache zur Schneeblindheit ist, von Inter- esse sein.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21634336_0026.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)