Ueber metastasische Karzinome der Meningen ... / vorgelegt von Fritz Heimann.

Heimann, Fritz, 1882-

Date:: 1908

Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Ueber metastasische Karzinome der Meningen ... / vorgelegt von Fritz Heimann. Source: Wellcome Collection.

10/34 (page 10)

den weichen Häuten eine Anzahl feiner, graudurchschimmern- der Knötchen und eine diffuse, graurötliche Infiltration. Auch in der Substanz des Kleinhirns findet sich entsprechend dem Vorderteil des Unterwurms eine im ganzen etwa haselnußgroße, graurötliche Geschwulst, in deren Bereich noch undeutliche Reste der ursprünglichen Zeichnung des Arbor vitae zu er¬ kennen sind. An Durchschnitten durch die Großhirnhemisphä¬ ren erscheint die Substanz derselben sehr weich, stark durch¬ feuchtet, aber frei von Herden. Auch am Rückenmark ist die Arachnoidea weißlich getrübt; an vielen Stellen lassen sich feine, weißliche, knötchenförmige Verdickungen sehen und fühlen. Von dem übrigen Befund sei nur erwähnt, daß es sich um ein ulzeriertes Ca. gewöhnlicher Form in der kleinen Curvatur des Magens handelt, von dem eine ganz kolossale, karzinomatöse Infiltration der Lymphbahnen und Lymphdrüseu des Bauches, des Thorax und des Halses eingetreten waren. Zunächst lag es nahe, an eine tuberkulöse Meningitis zu denken, da diese Geschwulstknötchen eine gewisse Aehnlichkeit mit Tuberkeln hatten. Doch waren diese Knölchen größer als die Tuberkeln, zeigten nirgends Verkäsung und erschienen außerdem mehr verwaschen. Die mikroskopische Untersuchung ergab nun vollständige Aufklärung. Es fanden sich überall entsprechend den weiß¬ lichen Verdickungen und Knötchenbildungen Anhäufungen von Karzinomzellen, hauptsächlich in den Maschen der Pia mater, am Rückenmark zwischen den Bindegewebsbündeln der eigent¬ lichen Pia und der Gefäßschicht der Arachnoidea. Die Kar¬ zinomzellen sind ziemlich klein und lassen eine besondere An¬ ordnung nicht erkennen; sie füllen die Spalten und. Lymph- räume einfach aus, ohne daß eine Spur einer Bindegewebsneu¬ bildung oder frischer entzündlicher Infiltration zu erkennen wäre. An denjenigen Stellen, wo die Anhäufung der epithe-