Volume 1
Handbuch der pathologischen Anatomie / von August Foerster.
- August Förster
- Date:
- 1863-1865
Licence: Public Domain Mark
Credit: Handbuch der pathologischen Anatomie / von August Foerster. Source: Wellcome Collection.
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![miger Substanz gefüllt sind und wenn sie in grosser Masse vorhanden sind, der Geschwulst ein schleimiges oder gallertiges Aussehen geben. Ich fand diese Geschwulst in 8 Fallen als Combjnation des kleinzelli- gen Cancroids der Gesichtshaut (Wange, Augenlid, Nase), in 5 Fallen im Oberkiefer und in einem Falle im Unterkiefer. ln den Fällen, in welchen sich die Textur des gewöhnlichen klein- zeiligen Cancroids mit der des Schleimcancroids combinirte, fand ich dieses Verhälluiss meist erst bei der mikroskopischen Untersuchung, indem die Geschwulst ganz das äussere Verhalten eines gewöhnlichen Cancroids hatte, in einem Falle jedoch sah man auf der Schnittfläche ein gallertig-schleimiges Gefüge an einzelnen Stellen der Geschwulst. Die mikroskopische Untersuchung zeigte: 1) ln einem fibrösen Maschen- werke kleinzellige geordnete Zellenhaufen wie im gewöhnlichen klein- zeiligen Cancroide. (ALias XXX. 1. 2.) 2) In einzelnen oder vielen dieser Zellenhaufen eine kleine oder grosse Anzahl grosser Kugeln mit hellem, schleimigem, homogenem Inhalte und einer derben homogenen Membran; diese Kugeln sitzen zwischen den Zellen und drängen die- selben auseinander; da, wo die Kugeln sehr dicht sitzen, bilden die zur Seite gedrängten Zellen einen Ueberzug über die Kugeln und letz- tere erscheinen dann in ein Netzwerk kleiner, eng aneinander gepress- ter Kugeln eingebettet (vergl. die Abbildung Volkmann’s in] Virch. Arcb. 12. Dd. Taf. IX. Fig. 2); einzelne dieser Kugeln isolirt erscheinen mit oder ohne diese anhängenden Zellen (Atlas XXX. 6). 3) Einzelne der geordneten Zellenhaufen sind von einer scharf contourirlen homogenen Membran umgeben, welche bald eng anschliesst, bald sich in Falten legt; bald sehr zart ist, bald dick und dann selbst etwas geschichtet. Diese so umhüllten Zellenhaufen enthalten zuweilen auch einige der beschriebenen Schleimkugeln (Atlas 1. c. 4, 5). 4) Nach vorsichtigem Auspinseln des Objectes sieht man an vielen Stellen dieselben Kugeln durch einen zarten Stiel mit dem fibrösen Stroma Zusammenhängen und man kann sieb leicht und sicher überzeugen, dass ein grosser Theil der zwischen den Zellen der Zellenhaufen scheinbar frei liegen- den Schleimkugeln durch zarte fibröse Fäden mit dem Fasergerüst Zu- sammenhängen und aus diesem hervorsprossen, ohne dass dieses übri- gens die Textur des Schleimgewebes hat. Nach den später zu erwäh- nenden Befunden an den Schleimcancroiden im Oberkiefer erscheint es mir am wahrscheinlichsten, dass diese gestielten Kugeln aus partieller Umbildung des Bindegewebes in Schleimgewebe hervorgehen; dieselben können sich später lösen und nun frei zwischen den Zellen zu liegen kommen. Die Membran, welche hie und da um die Zelleuhaufen ge- lagert ist, muss als eine secundäre Ausscheidung von den Zellen aus angesehen werden, welche sich sowohl um Zellenhaufen mit freien Schleimkugeln, als um solche ohne diese bilden kann. Eine andere Art der Bildungsweise der Schleimkugeln konnte ich nicht finden, ins- besondere keine Zellen mit Schleimmetamorphose, Hohlraum- oder Physalidenbildung. Nur eine Möglichkeit der Bildung solcher Kugeln unabhängig vom Balkengerüst wäre noch denkbar, nämlich die, dass sich zuerst durch secundäre Ausscheidung um einen Zellenhaufen eine . .... ~](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28135763_0001_0458.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)