Zur Geschichte der Pest in Wien, 1349-1898 / von freiherr von Krafft-Ebing.

  • Richard von Krafft-Ebing
Date:
1899
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Credit: Zur Geschichte der Pest in Wien, 1349-1898 / von freiherr von Krafft-Ebing. Source: Wellcome Collection.

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    fürchterliche Kinderkrankheit der Diphtherie, Yersin gegen die Pest, der sich rühmt, von 28 Pestkranken mit seinem. Serum 25 gerettet zu haben. (?) Das sind die Erfahrungen und Waffen der heutigen Wissenschaft gegenüber der schrecklichsten aller Seuchen. Die Geschichte der Pesterkrankangei] ii\ ölien in? October 1898. Am 19. October 1898 wurde die Bevölkerung Wiens, und mit ihr bald die von ganz Europa, durch die Nachricht erschreckt, dass im allgemeinen Krankenhause ein Kranker mit der indischen Pest behaftet, gestorben sei. Es war dies der Diener im pathologisch-anatomischen Institut, Franz Barisch, der im sogenannten Pestzimmer den Dienst seit August 1897 zur Zufriedenheit besorgt hatte, in der Nacht auf den 15. October mit einem Schüttelfrost erkrankt, den Eindruck eines Influenzafalles und dann den eines gewöhnlichen Falles von Lungenentzündung selbst dem durch seine Peststudien in Bombay höchst erfahrenen Doctor H. Müller gemacht hatte. Da aber die Pest auch als Lungenpest (nicht in der ge¬ wöhnlichen Form der Beulenpest) auftreten kann (es war die erstere die herrschende Form in dem grossen Sterben von 1349) und die Möglichkeit nicht abzuweisen war, Barisch habe sich im Pestzimmer inficirt, so untersuchten die Pest¬ forscher Dr. Ghon und Dr. Albrecht mikroskopisch seinen Auswurf auf Pestbacillen, zunächst mit negativem Resultat, unterliessen aber nicht, mit dem Auswurf des Kranken eine Ratte zu impfen und gleichzeitig mit demselben den Versuch der Gewinnung der Reinculturen von Pestbacillen zu machen. Vor allem aber wurde der Erkrankte in einer Kammer der 1. med. Klinik (Hofrath Nothnagel) isolirt und sorgfältig