Ueber die Lymphorgane der weiblichen Genitalien und ihre Veränderungen bei Carcinom uteri / von Dr. Kroemer.
- Kroemer, Dr.
- Date:
- [between 1900 and 1909?]
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Credit: Ueber die Lymphorgane der weiblichen Genitalien und ihre Veränderungen bei Carcinom uteri / von Dr. Kroemer. Source: Wellcome Collection.
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![dpingft mit dem Yas efferens in einen Endsinus am Drüsenhilus Die direkten Metastasen infiltrieren auch im weiteren Wachstum vom konvexen Pol aus die zunächst in der Form erhalten bleibende Drüse, die indirekten retrograden Metastasen sitzen als centraler Keim im Drüsencentrum und erdrücken wachsend wie ein Stempel das Parenchym. Die Metastasen nehmen dabei das möglichst einfache Bild des Muttertumors an, d. h. es findet eine Entdifferenzierung statt, nicht eine über die Differenzierung der Primärgeschwulst hinausgehende. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Metastasen eines echten Portio-Plattenepithelkrebses als vollendete Adenom¬ schläuche mit und ohne Flimmern in den regionären Drüsen erscheinen könnten. Solche Ihnen allen bekannte einschichtige Cylinderepithel- gänge finden sich in den Kapsel-Trabekeln, wie auch im Parenchym der Beckenlymphdrüsen bei einfacher Hyperplasie allein sowie auch neben echten Krebsmetastasen. Die Veröffent¬ lichungen der letzten Jahre [Kies (26), Kermauner und Lameris (27), Wertheim (24), v. Franque (28), Wülfing (29), Borst (30), Kleinhans (31) und meine eigene Arbeit] haben zur Genüge darüber Mitteilung gemacht. Während nun alle anderen Beobachter — vor allen Kies (26), Borst (30) und Kermauner (27) — Uebergänge zwischen diesen Epithelschläuchen und den echten Carcinomkeimen nicht be¬ obachten konnten und somit diese Bildungen als Abkömmlinge des Wolff’schen Körpers erklären möchten, steht Wertheim (24) auf dem Standpunkt, dass es echte Krebsmetastasen sind. Denn erstens habe er in 3 Fällen die von anderen vermissten Ueber¬ gänge beobachtet, zweitens sei eine über die Differenzierung der Muttergeschwulst hinausgehende Metaplasie der Metastasen wohl möglich, und endlich hätten die Kontrolluntersuchungen seiner Assistenten an 80 carcinomfreien Leichen keine derartigen Wolff’schen Körperreste nachweisen können. Auch ich habe, meine Herren, die Beckendrüsen von 5 an intercurrenten Krankheiten gestorbenen Frauen vergebens danach durchsucht. Trotzdem ist dieser letzte Teil des Beweises labil und nicht mehr haltbar, nachdem K. Meyer (32) in carcinomfreien Leichen diese Adenomschläuche in verschiedenen Drüsen gefunden hat und ihre Zellauskleidung als veränderte Lymphendothelien an¬ spricht. Die Fälle sind vielleicht verschieden, die Bildungen nicht gleichwertig. Ich möchte für unseren Fall: „einem typischen Vaginal-Carcinom der Portio die Natur des Einschlusses](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30603675_0014.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)