Die operative Beseitigung der durchsichtigen Linse / von Ernst Pflüger.

  • Ernst Pflüger
Date:
1900
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Die operative Beseitigung der durchsichtigen Linse / von Ernst Pflüger. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

    12/227 (page 6)
    in den anderen Ländern. Um richtigen Nutzen daraus zu ziehen, ist es nötig, dass uian die Beziehungen des Hornhautastigmatismus zu dem totalen Astigmatismus des Auges kenne. Selbstverständlich ist die Methode in Frankreich sehr bekannt; sie ist es aber nicht überall in gleichem Masse, wie es aus den neuen deutschen Publikationen hervorgeht. Um jeghches Missverständnis zu verhüten, muss ich hier wieder- holen, dass ich in der Benennung der Meridiane nicht Javal gefolgt bin. Die Einteilung beginnt in der Vertikalen oben mit 0°, nach rechts und nach links sind die Meridiane symmetrisch mit 0° bis 90° bezeichnet. In den Krankengeschichten bedeuten die kleinen Buchstaben „t und „n temporal und nasal mit Beziehung auf den Patienten. Diese einfache Meridianeinteilung erleichtert ausserordentlich die Vorstellung der Lage der Meridiane für den Arzt und schliesst jeden Irrtum aus. Die genaue Kenntnis des Hornhautastigmatismus nach Grad und Lage der Hauptmeridiane setzt uns in den Stand, einen zu grossen operativen Hornhautastigmatismus zu vermeiden und in vielen Fällen einen prä- existierenden Astigmatismus sogar zu korrigieren. Optotnetrische Bezeichnung und mathematischer AusdrucK für den Grad der Ametropie. Der Unterschied, den wir bei den verschiedenen Autoren in der Definition des Refraktionszustandes antreffen, hat zu grossen Ver- wirrungen geführt, sowie zu irrtümlichen Schlussfolgerungen über den Refraktionswert der Krystallliuse bei der hohen Myopie. Das Korrektionsglas, 13—14 Millimeter weit von der Hornhaut placiert, stellt in der Praxis den Ausdruck des Refraktionszustandes eines Auges dar. Die Wissenschaft und deren Autoren haben unglücklicherweise die Frage, welche die Praxis so richtig gelöst hat, kompliziert. Girand-Teulon hatte die wissenschaftliche Basis für das Vorgehen des Augenarztes in der Praxis hergestellt. Er hatte bewiesen, dass die dioptrischen Konstanten beim zusammengesetzten System, welches aus der Vereinigung eines Aiiges mit einer Korrektionshnse hervorgeht, die glücklichsten sind dann, wenn die Korrektionslinse in den vorderen Brenn- punkt des Auges gestellt ist, weil in diesem Falle: 1. Die Hauptbrennweiten des Systems, welches aus dieser Vereinigung hervorgeht, diejenigen des Auges selbst bleiben.