Dreissig Jahre Aufbau in Palästina : Reden und Schriften / Artur Ruppin.

  • Arthur Ruppin
Date:
1937
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Credit: Dreissig Jahre Aufbau in Palästina : Reden und Schriften / Artur Ruppin. Source: Wellcome Collection.

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    weise wurzelnden, vom zionistischen Traum gebannten Ar¬ beiter des Landes ausgingen. Und doch erfaßte er sofort den in den Arbeitern lebenden Siedlungsgedanken und schuf — in der ihm eigentümlichen instinktiven Erkenntnis des rechten Weges — zum ersten Male einen Siedlungstyp, der dem zioni¬ stischen Siedler und seinen Idealen jüdischer Sozialethik ganz entsprach und ihm die Möglichkeit zu reinster Entfaltung gab. Auch auf kaufmännischem Gebiet konnte Ruppin bald seine organisatorischen Gaben beweisen: er gründete kommerzielle Institute und sanierte andere, die der Umgestaltung bedurften. Manche dieser Gründungen, deren Wert anfangs zweifelhaft er¬ schien, erwiesen sich später unter einem höheren als dem rein kaufmännischen Gesichtspunkt bedeutungsvoll für das Land. Unter den Leistungen, aus denen erst später Ruppins intuitive Erfassung kolonisatorischer Möglichkeiten hervorgehen sollte, war die Heranziehung der Jemeniten: der Arbeiter Jabneeli schlu g vor, jemenitische Arbeiter ins Land zu rufen und dadurch zur Lösung des Problemes der jüdischen Selbstarbeit beizutra¬ gen. Da auch Ruppins Mitarbeiter im Palästina-Amt diesen Vor¬ schlag warm befürworteten, wurde Jabneeli 1910 beauftragt, nach Jemen zu fahren und Gruppen jemenitischer Juden zur Auswanderung zu organisieren. Je mehr Menschen und Gruppen sich an ihn wendeten, desto breiter wurde der Kreis seiner Tätigkeit, desto höhere Anforde¬ rungen stellte sie an die Vielseitigkeit seines Verständnisses. Auf allen Gebieten eines — nennen wir es der Anschaulichkeit halber: kleinen Staatswesens mußte er Bescheid wissen, denn alle Fäden liefen in seiner Hand zusammen. Die Einwanderer, die mit jedem Schiff im Hafen von Jaffa anlangten, hatte er in einer für jeden einzelnen geeigneten Weise unterzubringen. Die Pläne der Fachleute wurden ihm zur Begutachtung vorgelegt. Außer den von ihm selbst geschaffenen, mußte er die bestehen¬ den agrikulturellen, industriellen und kommerziellen Institute kontrollieren, neue schaffen, alte abschaffen. Die Möglichkeit zu günstigen Landkäufen hatte er beständig im Auge zu behal¬ ten, um im rechten Augenblick zu handeln. Er überwachte die