Die Masturbation; eine Monographie für Ärzte und Pädagogen.
- Hermann Rohleder
- Date:
- 1899
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Credit: Die Masturbation; eine Monographie für Ärzte und Pädagogen. Source: Wellcome Collection.
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![— ;k)1 — Ta.2 '/AI Tag- mehr erschöpfte. l\Iit Ül)ereinstiiniiiuno' ilirer ]\Iuttei- lind ilirer eigenen Avurde der Vorschlag Prof. Pitlias, die Clitoris zu exstirpieren. ang-enommen und es wurden Clitoris und kleine Schamlippen mit einer galvano-caustischen vSchlinge abgeschnitten. Nach Verlauf von drei Wochen zeigte sich eine geheilte Narbe. Nur am (Trunde derselben war noch ein kleiner Eest der Clitoris sichtbar, jedoch nicht abtragbar. Und der Erfolg der Operation? Die Kranke erholte sich sichtlich, nahm Interesse an Dinge, die ihr vorher absolut kein solches eingeflösst hatten, denn ausser sexuellen Dingen war ihr Alles gieichgiltig gewesen. Zwei Monate später er- klärte sie. dass sie von der AVunderwirkung der <)peration über- rascht sei und dankte (Tott. sich der Operation unterworfen zu haben. Der zweite Fall betrifft eine 25Jährige Frau, welche einen Alxnt durchgemacht hatte, den furchtbarsten sexuellen Begierden unter^Aorfen war und sich der Masturbation im höchsten Grade er- gab, die sie zu jeder Arbeit unfähig machte. Bei der Untersuchung zeigte sich eine Hypertrophie der Clitoris und der kleinen Labien. Nachdem die verschiedensten ]\rittel vergebens augewandt AA'orden Avaren. wurde mit Zustimmung der Partnerin die Excision der Clitoris vorgenommen mit Hilfe eines galvanocaustischen Apparates. Das Eesultat war das denkbar günstigste. Die Frau war von ihrer geschlechtlichen Überempflndlichkeit geheilt, welcher fi'üher nach ihi'em eigenen Geständniss selbst der heftige Coitus nicht genügen konnte. Seit jener Zeit konnte sie ihren gewohnten Beschäftigungen wieder nachgehen. Prof. Braui fasst das Facit seiner Beobachtungen in folgende Worte zusammen: ,.In dem Falle tief eingewurzelter Onanie bei jungen Mädchen und Frauen und besonders bei S^'itweu. wenn die Folgen allzuhäufiger Wiederholung der Masturbation nicht allein in phj'sischen Symptomen, sondern selbst iu geistigen Störungen sich bemerkbar machen und die gewöhnlichen Hilfsmittel der Therapie ohne Erfolg geblieben sind, zögere ich nicht, die Amputation der Clitoris und der kleinen Schamlippen vorzuschlagen.-' Und dieser Staudpunkt Brauns ist wohl auch der richtige, nur in den allerheftigsten Stadien der Onanie, wenn die Onanie in ihren Folgen schon bis zum dritten Stadium, dem der leichteren Psychosen vorgeschritten ist und die Folgen derselben für den allgemeinen geistigen wie körperlichen Zustand wirklicli l)edrohliche geworden sind, jegliche anderen](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21209145_0323.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)