Die Masturbation; eine Monographie für Ärzte und Pädagogen.
- Hermann Rohleder
- Date:
- 1899
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Credit: Die Masturbation; eine Monographie für Ärzte und Pädagogen. Source: Wellcome Collection.
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![— BIO -- Heilmittel zu erg-reifeii. so lebt er meistenteils in der Annahme, dass sein Zustand fortwälirend dessen Aveitere Benutzung verlange. Einmal hinabgesclileudert in diesen unsittliclien Sclilamm. vermag gerade der Onanist infolge seiner AVillensschwache sich viel weniger wieder emporzuarbeiten als der Willensstarke. ,.Onanisten diu-ch den Eat zum ausserehelichen (.'oitus naturalis von ihrem Laster befreien zu wollen, halten wir für eine bedenkliche L(3sung des Dilemmas, die in ihren Eventualitäten reiflicher erwogen werden sollte, als dies von Seiten gewisser Ärzte geschieht. Hier haben wii* den Cj-nismus widerliche Blüten treiben sehen, von denen sich der gewissenhafte Arzt mit Abscheu abwendet. (Fürbringer.) Wenn daher leider Gottes auch heute noch von Seiten mancher Äi'zte dem Onanisten der aussereheliche Verkehr zur Heilung an- geraten wird — wie z. B. im Xouveau dictonnaire de medecine et de Chirurgie t. 24 pag. 494, wo noch steht: ,.Bei vielen jungen Leuten h(3ren die onanistischen Gewohnheiten mit dem Zeitpunkte auf, wo sie mit einem Weibe Umgang gehabt haben. — Ohne in allen solchen Fällen formell den Beischlaf zu empfehlen, müsste man denselben doch vielleicht anraten, wenn es sich darum handelt, ein Individuum zu erretten von der Leidenschaft für jenes die Einsam- keit suchende Laster, das sich sonst mehr und mehr in ihm festwurzelt — so geschieht dies in ganz unverantwortlicher Weise, denn abgesehen von der Gefahr der Ansteckung mit geschlechtlichen Erkrankungen irgend welcher Ait und der moralischen Seite dieses Rates hat derselbe keine BegTündung. Der Onanist wird von seinem Laster weder durch ehelichen, noch durch ausserehelichen geschlechtlichen Ver- kehr mit Sicherheit auf die Dauer geheilt und dem eventuellen kurzdauernden, zeitweiligen Erfolge dieses Eates stehen so schwer wiegende Bedenken gegenüber, dass jeder gewissenhafte Arzt nicht nur anraten, sondern im Gegenteil mit allen ]\[itteln der Uber- redungs- und Überzeugungskunst seinen Onanisten abraten Avird. ,.Abgesehen von allen moralischen Gründen, bin ich vollkommen tiberzeugt, dass keine physiologischen oder anderen Gründe den Arzt berechtigen, den promiscuosen oder sj^stematischen Umgang mit dem anderen Geschlecht zu empfehlen oder auch nur still- schweigend gutzuheissen. (Acton.) Da kommen wir zu der Frage: Was sollen wir da diesen unverheirateten Onanisten, die d urch ihren geschlecht- lichen Tiieb mit un widerstehliclier Gewalt zu ge- schlechtlichen Akten h i n getrieben w e i- d e n. ü 1) e r h a u p t](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21209145_0332.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)