Lehrbuch der pathologischen Anatomie / von F.V. Birch-Hirschfeld.

Date:
1877
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Credit: Lehrbuch der pathologischen Anatomie / von F.V. Birch-Hirschfeld. Source: Wellcome Collection.

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    Ungesagt wurde. Im einzelnen Fall werden sich allerdings mancherlei iTVerschiedenheiten ergeben, so können, wenn das Medium vor der Re- il-spirationsöfthung leicht beweglich war, Theile desselben (z. B. Sand) iL von den Luftwegen aspirirt werden. In anderen Fällen liegt der Ver- frschluss nicht vor cter Mundöffnung, sondern er wird durch fremde II Körper in den Luftwegen bedingt, seien dieselben nun in verbrecberi- |l-scher Absicht hineingebracht oder nicht. In dieser Beziehung ist krauch auf jene Fälle hinzuweisen, wo bei offenstehender Glottis aus Ii dem Magen durch Erbrechen nach oben gelangte Speisetheile in den IlKehlkopf gelangten, aspirirt wurden und den Erstickungstod herbei- lliführten. Es ist allerdings hervorgehoben, dass sehr leicht erst post- [limortal durch Manipulationen mit der Leiche Oesophagusinhalt in die iLuftwege gelangen kann, doch wird derselbe dann stets im oberen Theile der Luftcanäle sich finden, nicht aber bis in die feinsten Luft- ^wege gelangen. Das letztere Verhältniss ist namentlich bei Neuge- borenen, welche in der Agone milchige Massen aspirirten, oft sehr • deutlich; hier findet man auf der Schnittfläche der Lunge zahlreiche vweisse Pünktchen, welche den durch die Milchmassen verstopften, ffeinsten Bronchien entsprechen. In derartigen Fällen pflegt übrigens das Lungengewebe hochgradig emphysematös zu sein. Es verdient Erwähnung, dass auch in den Leichen Todtgebore- mer die Zeichen des asphyktischen Todes (namentlich auch die {punktförmigen Hämorrhagien an der Pleura und am Herzbeutel) in -solchen Fällen in sehr prägnanter Weise vorhanden sind, wo die IPlacentarcirculation inter partum (oder selbst intrauterin vor der Ge- Iburt) unterbrochen und ■ dadurch vorzeitige Respirationsbewegungen i eingeleitet wurden. Es ist Thatsache, dass die betreffenden Befunde -selbst bei sogenannten faultodten Früchten gefunden werden können, mm so weniger kann den Tardieu'sehen Flecken eine diagnostische Be- deutung für bestimmte gewaltsame Arten des Erstickungstodes ein- geräumt werden. Uebersicht der wichtigsten Leichenveränderungen. Wenn in Folgendem einige Leichenveränderungen kurze Be- sprechung finden, so ist hierbei nicht beabsichtigt auf die verschiede- >nen Modificationen einzugehen, welche die postmortalen Veränderungen ]je nach der Natur des den Leichnam umgebenden Mediums, nach den Temperaturverhältnissen, nach der constitutionellen Beschaffenheit des ;Körpers und der Art der dem Tode voraufgegangenen Krankheit er- lleiden. Hinsichtlich dieser Verhältnisse, soweit sie nicht schon bei ilden einzelnen Krankheiten in vorhergehenden Abschnitten berührt Anhang.