Die Lehre von der Verdauung : Einleitung in die Klinik der Verdauungskrankheiten : zwölf Vorlesungen gehalten vor Aerzten und älteren Studirenden im Wintersemester 1878/79 / von C.A. Ewald.
- Ewald, C. A. (Carl Anton), 1845-1915.
- Date:
- 1879
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Credit: Die Lehre von der Verdauung : Einleitung in die Klinik der Verdauungskrankheiten : zwölf Vorlesungen gehalten vor Aerzten und älteren Studirenden im Wintersemester 1878/79 / von C.A. Ewald. Source: Wellcome Collection.
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![sonstige Pilzl'ormen. Der mit, etwas Wasser angerülirte und colirte Mageninhalt verdaut Fibrin nicht. Schleimhaut: Blass, anaemisch. Von der Cardia an mit zahllosen, besonders reichlich im Fundus sitzenden, stecknadelknopf- gross bis hirsekorngrossen, in der grössten Mehrzahl kreisrunden, zum Theil aber auch mehr länglichen und unregelmässig buchtigen oberflächlichen Sub- stanzverlusten überdeckt. Diese werden von einem schmalen Saum einer weisslichen. scharf gegen die Umgebung abgesetzten, scheinbar intacten Schleimhautzone begrenzt, so dass das Ganze einige Aehnlichkeit mit einem Herpes circinnatus hat. In den eigentlichen Substanzverlust geht der äussere Ring mehr diffus über. Ersierer ist vielfach mit braunrothem, leicht abheb- baren Schleim bedeckt. Nur an wenigen Stellen geht er bis auf die Muscu- laris. Diese Subslanzverhiste sitzen immer auf der Höhe der Falten oder an ihren seitlichen Abhängen, nie im Grunde. Etwa 3 Gern, oberhalb des Pylo- rus nehmen sie besonders auf einer quer verlaufenden Falte an Grösse zu, sind tiefer und mit einem dunkel-braunschwarzen, nicht abziehbaren Schorfe bedeckt. Der grösste dicht am Pylorus sitzende Defect ist 1.7 Cm. lang. Das Duodenum ist stark injicirt, die Schleimhaut sammtartig gelockert. Dicht unterhalb des Pylorus zwei erbsengrosse. flache Substanzverluste von ähnlicher Beschaffenheit wie im Magen. Die Serosa von Magen und Darm ohne Abnormitäten. Sonst nichts Besonderes. Halsmarkdurchschneidung ge- lungen. Microscopisch zeigen feine, senkrecht zur Oberfläche geführte Schnitte des in doppel-chromsaurem Kali und Alkohol gehärteten Magens, dass an den blutfreien Ulcerationen die Drüsenschläuche muldenförmig gegen die Submucosa abgeätzt (oder verdaut [?]) sind, ohne dass Eiterkörperchen, frische Bindegewebskörperchen oder andere auf einen entzündlichen Process hinweisende Veränderungen zu finden wären. Die vorher erwähnten dunkel- braunen Schorfe der haemorrhagischen Geschwüre sind durch Blut gebildet, welches auf den Boden der muldenförmigen Sohleimhautdefecte ergossen ist und sich auch zwischen den Drüsenschläuchen und im submucösen Gewebe findet. Die Herkunft desselben aus einem (angeätzten ?) Gefäss der Submu- cosa ist an einzelnen Stellen deutlich sichtbar. An den tiefsten Stellen sind hier die Schläuche ganz zertrümmert; zwischen massenhaftem Detritus. Blut- körperchen und Resten des intertubulösen Gewebes liegen einzelne wohlerhal- tene Drüsenzellen. An anderen Stellen müssen die Gefässe entweder eher eröffnet sein als der Substanzverlust bis auf die Mucosa herabging oder die Blutungen müssen aus intertubulären Gefässen stammen, denn man sieht an solchen Stellen noch einen Rest des Fundus der Tubuli die Submucosa in der ganzen Ausdehnung des Ulcus bekleiden, während das blutende Gefäss unter denselben in der Submucosa zu liegen scheint. Ein dem eben beschriebenen ganz analoges Bild hatten wir in den anderen beiden Oben genannten Fällen zu verzeichnen. Bei einem sonst intacten Thier, welches vier Wochen lang täglich öOCcm. Salzsäurelösung von 2 pCt. bekam, ohne irgend eine Reaction zu zeigen, wurde am 18. und 20. August jedesmal etwa ' \ des Gesammtblutes aus der Ader gelassen. Das Thier collabirte danach und starb am 21. August. Bei](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2230020x_0140.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)