Zur Kenntniss der Mammarorgane der Monotremen / von Carl Gegenbaur.
- Gegenbaur, C. (Carl), 1826-1903.
- Date:
- 1886
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Credit: Zur Kenntniss der Mammarorgane der Monotremen / von Carl Gegenbaur. Source: Wellcome Collection.
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![weil ins Innere des Läppchens, wie es bei Ornilhorhynchns gesehen ^Mn•de, küiiimt bei Echidna nicht vor. Es wird also die Theihing gleich am Beginne der Läpp- chen so weit vor sich gehen, dass für den ferneren Verlauf der Canalchen keine Kaliberditferenz mehr bemerkbar wird. Nach dem Ende der Läppchen zu wird eine bedeutendere Schlängelung der Canülchen beobachtet. Das kolbige Ende der Läppchen wird je von einer wechselnd starken Schichte gewundener Canülchen eingenommen und diese Schichte erstreckt sich, allmählich schwüclier werdend, auch über die seitliche Oberllache der Lüppchen. Auch dieses Verhalten findet sich in Figur 6 ansgedrückt. iMan kann also in den Lüppchen eine (iorticalschichte unter- scheiden, welche durch vTiihuli contortiv gebildet wird, und eine innere Masse, die aus den nTubuli reelle besteht. Letztere stossen am Beginne der Lüppchen an die Obertlüche. Dass diese beiderlei Arten von Canülchen in einander übergehen, ist leicht zu constatiren. Die Stürke dieser Canülchen betrügt 0,05 — 0,06 mm. Die geraden Canülchen nehmen terminal einen gewundenen Verlauf. Die gewun- denen Canülchen sind etwas weniger weit als die geraden, besitzen auch reich- licheres Zwischengewebe, lassen aber gleichfalls noch Theihmgen erkennen. Somit be- steht manche Uebereinstimmnng mit dem von mir bei Ornilliorhynclms Beobachteten. Das Verhalten der Tubuli recti zu den Tulndi contorti ist nicht allgemein in der beschriebenen Weise ausge])rügt. Wie schon bei der Beschreibung des gröberen Befundes der iMammardrüsen dargestellt wurde, ergaben sich an manchen Lüppchen manche Unregehnüssigkeiten der Obertlüche, wodurch sie von dem, w^as Ow^en von Ech. hystrix so genau beschrieben hat, abweichen. Jene Variationen des Reliefs entsprechen einer ^Modifikation der inneren Struktur. Man sieht nümlich nicht selten eine Theihing eines Lüppchens in kleinere Absclmitte, indem schon am Beginne eines Lüppchens einige der geraden Canülchen seitw'ürts abbiegen und da in eine besondere Gruppe gewundener Canülchen übergehen. So entsteht im Lüppchen ein besonderer Abschnitt, deren zuweilen mehrere Vorkommen, womit jedoch die Ober- tlüche des Lüppchens nicht immer alterirt wird. Auch im Verlaufe der geraden Canülchen kommen zuweilen stürker gewundene Strecken vor. Mit alledem mochte ich aussprechen, dass mannichfache Variationen in der Struktur der Lüjipchen obwalten. Bezüglich des feineren Baues der Lüppchen sei zuei’st das Zwischengew^ebc erwühnt. Es ist Bindegewebe, in welchem Blutgefüsse^) sich vertheilen. Man tritl'l gar nicht selten auf die Durchschnitte von Arterien. Zwischen den Tubuli recti ist das Bindegewebe in langen Zügen angeordnet. Es führt viele spindel- *) Diese Gefässe sind immer nur kleinerer Art, welche niemals dem Durchmesser der Canülchen gleichkommen. Recht ansehnliche Gefässe, sowohl Arterien als Venen kommen dagegen zwischen den Läppchen, sogar nahe der Lederhaut vor.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22289422_0034.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)