Die aromatischen Arsenverbindungen : ihre Chemie nebst einem Überblick über ihre therapeutische Verwendung / von Hans Schmidt.
- Schmidt, Hans (Hans Karl Gustav), 1886-
- Date:
- 1912
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Credit: Die aromatischen Arsenverbindungen : ihre Chemie nebst einem Überblick über ihre therapeutische Verwendung / von Hans Schmidt. Source: Wellcome Collection.
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![dener Quecksilbersalze eine Verschiebung erfährt. So ist das Hg-Salz des Arsacetins nicht giftiger als das des Atoxyls selbst, obwohl das Arsacetin wesentlich ungiftiger ist als das Atoxyl; die weiter unten zu erwähnende p-Jodphenylarsinsäure ist giftiger als das Atoxyl, ihr Hg-Salz dagegen ist weniger giftig wie das des Atoxyls. „Hectargyre“ ist das Hg-Salz des Benzolsulfatoxyls (Hectine). Silberatoxyl ist ungiftiger wie Atoxyl selbst. Ob bei der Wirkung, die es ausübt, das Arsen eine Rolle spielt, ist zweifel- haft (Blumenthal, Kap. VI/7). Eine Reihe anderer Salze ist von Uhlenhuth geprüft worden. Von weiteren am Arsenrest modifizierten Atoxylpräparaten sind die am Arsen geschwefelten Derivate zu nennen, welche be- sonders von Launoy1) untersucht sind, ferner ein am Arsenrest jodiertes Derivat, welches als zu giftig erkannt worden ist [Patta und Caccia2) (Kap. IV und V)]. „Jodarsyl“ dagegen ist keine feste Verbindung, sondern eine Jod- natrium und Atoxyl zugleich enthaltende Lösung (gegen Basedowsche Krankheit). Die Besetzung des Arsensäurerestes mit noch weiteren Phenyl- gruppen, also die Verwendung von Di- und Triarsinsäuren erwies sich nicht als günstig. Das einzige Präparat dieser Art, welches Anwendung gefunden hat, ist die schon erwähnte Kakodylsäure, welche der aliphatischen Reihe angehört; daneben das Triphenyl- arsinoxychlorid3) (C6H6)3As^^ (Kap. IV). Viele Veränderungsmöglichkeiten boten sich für das Atoxyl weiterhin im Phenylkern und seinen Substituenten. Hier ist zu- nächst das Homologe des Atoxyls, das Kharsin, sowie das des CH3 Arsacetins, das Orsudan zu nennen: CH3CONH(^ />As03HNa. Eine zweite Aminogruppe im Kern (Kap. VI/7), also in der Diaminophenylarsinsäure setzt die Toxizität zwar sehr herab, ruft aber nervöse Störungen hervor4 5). Halogenierte Arsanilsäure zeigte sich stärker toxisch als die Ausgangssubstanz6). !) C. r. 151/897; C. 1911, 1/30. 2) C. 1911, 11/1158. 3) Therap. d. Gegenw. 1902/3, S. 159. 4) B. 44/3096. 5) B. 43/529.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2806396x_0081.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)