Theodorus Priscianus und die römische Medizin / von Theodor Meyer.

  • Theodor Meyer-Steineg
Date:
1909
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Credit: Theodorus Priscianus und die römische Medizin / von Theodor Meyer. Source: Wellcome Collection.

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    baut, und zwar eine Grundlage, die ganz und gar in dem praktischen Zweckgedanken wurzelt, vor allem allgemeine, einfache und durchsichtige Indikationen für das therapeu- tische Vorgehen zu gewinnen. Dadurch, daß sie diesen Gedanken stets in den Vordergrund rückten, zogen die Methodiker die Anatomie und Physiologie nur insoweit in den Bereich ihrer Lehre, als sie bei dem damaligen Stande dieser Disziplinen aus ihnen wirklich eine Keuntnis von der Lage, der Verbindung und den Funktionen der Körperteile schöpfen zu können glaubten. Im allgemeinen aber be- mühten sie sich nicht, in die Geheimnisse des gesunden Lebens weiter einzudringen. Sie beschränkten sich also im Wesentlichen auf die Pathologie, Semiotik und Thera- pie. Auch auf dem Gebiete der Pathologie übten sie weise Selbstbeschränkung. Das ätiologische Moment benutzten sie nur mit äußerster Vorsicht oder wie Themison, gar nicht* 1), da sie es für nicht genügend durchsichtig Welten und von der Anschauung ausgingen, daß im allgemeinen die Behandlung bei dem gleichen Leiden dieselbe sein müsse, gleichgültig, aus welcher Ursache es entstanden sei2). Die Beobachtung der Ursachen hat für die Methodiker viel- mehr nur ein rein wissenschaftliches Interesse. Nur die „ovvEXTixT] a.lxio.u wird von ihnen in Betracht gezogen, da sie während des Krankheitsverlaufs fortwirkt und sich meist mit dem Begriff der Kommunität deckt. Die Schilderung der Krankheitsbilder ist bei den Me- thodikern, soweit wir dies nach den uns erhaltenen Schriften dieser Schule, besonders des Caelius Aurelianus, be- urteilen können, meisterhaft. Keine ärztliche Schrift vor Caelius Aurelianus3) zeigt eine annähernd so vortreffliche vonsvcov xoivorfjxmv ov/x(pwvcor zs xal «xoAoviW xq> xrjg laxQixijg xehi.. “ und auf die S. 81 ff. folgenden polemischen Auslassungen Galens. 1) cf. Celsus praef. 2) Cael. Aurel, acut. II, 13 (87). 3) bzw. Themison (cf. cd. Fuchs).