Die Albuminurie in ihren Ophthalmoskopischen Erscheinungen / von Hugo Magnus.
- Magnus, Hugo, 1842-1907.
- Date:
- 1873
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Credit: Die Albuminurie in ihren Ophthalmoskopischen Erscheinungen / von Hugo Magnus. Source: Wellcome Collection.
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![prominenter Knopf weit in den Glaskörper hineinragt. Einzelne weiss- liche Flecken bedecken sie hier und da. Die Gefasse schwingen sicii mit einem steilen Bogen auf sie hinauf und werden in ihrem Verlauf ,auf derselben bis zu der tiefen, kraterformigen GefSssein- und austritts- >stelle vielfach durch das geschwellte Papillargewebe verschleiert oder wollig verdeckt. Der Verlauf der Gefässe auf dem Sehnervenende er- lhalt dadurch ein eigenthümliches, geschlöngeltes, vielfach unterbrochenes Ansehen. Bis weit in die Peripherie des Augengrundes hinein erhält >sich als ein Zeichen der Störungen im Abtluss des retinalen Blutes in sehr ausgesprochener Weise die Schlängelung der Gefässe bei einer massigen venösen Hyperämie. Die Arterien sind dabei den Blicken des IBeobachters zum grösstentheil entzogen; nur die Arieria iemjwralis su- fperior^] und »allenfalls noch die Arteria nasalis siiperior lassen sich auf .grössere Strecken hin in ihrem Hauptstamm und ihren Verzweigungen verfolgen. Die anderen Arterien erscheinen nur bruchstückweise. Die Venen treten dagegen mit einer dunkelen, braunrothen Färbung sehr deutlich in Erscheinung. An der Knickungs- und Biegungsstelle zeigen ■sie meist, wenigstens in nächster Nähe der Papille und auf derselben, eine viel entschiedenere Sättigung ihres Farbentones, wie in ihren übri- .gen Abschnitten. Die Vena temporalis retinae inferior wird kurz bevor •sie sich auf die Papille hinaufschwingt, von einem weisshchen Schleier <auf eine kurze Strecke hin umflort. Der übrige Hintergrund zeigt dabei nur die Spuren der mit einer : Stauungspapille nothwendig gegebenen Circulationsstöruugen, nämlich ver- • einzelte spindelförmige Netzhautblutungen, welche aber an keiner Stelle teine grössere Ausdehnung erreichen. Einige kleine, gelblich weisse, I rundliche Flecken treten meist im Anschluss an diese Blutungen auf, iDie Gegend der Macula lutea ist, abgerechnet ein grösseres Extravasat, welches, ohne sie selbst zu berühren, an ihr vorbeistreift, von keiner • ophthalmoskopisch besonders bemerkbaren Veränderung betroffen. Leider hatte ich später nicht mehr die Gelegenheit den Kranken, ■welcher nur als Durchreisender unsere Stadt besucht hatte, nochmals zu untersuchen, so dass ich über den weiteren Verlauf keine Aufschlüsse zu geben vermag. *) Magnus. Die makroskopischen Gefässe der menschlichen Netzhaut. Leipzig 1873.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21635626_0021.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)