Physiologisch-chemische Untersuchungen / von Karl Voit. 1. Heft.

  • Carl von Voit
Date:
1857
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Credit: Physiologisch-chemische Untersuchungen / von Karl Voit. 1. Heft. Source: Wellcome Collection.

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    Kochsalz das Clilorid zu bilden. Ich musste es mir aber weiter angclegen sein lassen, zu erl'orsclien, ob bei dieseni Zusammen- bringen von Einfachchlorquecksilber mil Chlornalrium beslimmlc chemischo Verbindragen entstehen, die dann, wenn sie vorhanden sein sollten, auch im Organismus mil dem Quecksilberchlorid sicb bilden miissten. Ich babe friiher kurz erwahnt, dass, wenn man cine gesaltigle Kochsalzlbsung zu einer gesattigten Sublimallosung gibt, sehr schnell die saure Reaktion des Sublimats verschwindet: 1 Cub. Cent, der ersteren zu 5 Cub. Cent, der letzlern gesetzt, gibt schon eine Mischung von ncutraler Reaktion; das Kochsalz iibernimmt bier die Rolle einer Basis. Sollte daher beim Zusam- menbringen beider Flussigkeilen eine chemische Verbindung ent- stehen, so war nach cinem Kbrper zu suehen, der neutral reagirt und mit Natron das beschriebene Verhalten zeigt. Es sind bis jelzt zwei Doppelsalze von Chlornatrium und Queck- silberchlorid bekannt, ein einfach saures und ein zweifach saures. Bon sdorffkonnte das einfach saure Salz(alsoCl Hg-f CI Na.)nicht krystallinisch erhallen; J. Davy2) aber gibt zu dessen Darslellung Folgendes an: „Eine Lbsung von 7 Theilen Kochsalz in 20 Theilen Wasser nimmt bei 15.5° C. 32 Theile Aetzsublimat auf und bei gelindem Erwarmen noch 3 weiter; die Lbsung hat dann ein specifisches Gewicht von 2.14; beim Erkalten bleibt Alles gelbst, lost man aber in hbherer Temperalur noch mehr Sublimal in der gesattigten Kochsalzlbsung, so bilden sich beim Erkalten kleine rhomboidale Krystalle. Mit dem erslen Satz von Davy stimme ich ganz uberein; wenn ich aber in gesiilligter Kochsalzlbsung Sublimat bei hbherer Temperalur (Siedhilze) auflbste, so bekam ich beim Erkalten augenblicklich einen dicken Brei von Krystal- len, der sich als Sublimat envies, was auch Bonsdorff fur das Chlorkalium gefunden; die Krystalle Ibsteii sich namlich mehr in heissem als kallem Wasser, beim Erhitzen verfluchtigle sich Alles ohne Riickstand; 1.1345 Grmm. unter der Luftpumpe ge- Irocknet gaben: 1) G me tin, Lehrbuch der Chemie. Bd. 3. Seite 560. 2) .!. Davy, aus den Philosophical Transactions of (he royal Society of London, Buchn. Kepert. 13d. 16. 1824. S. 403.