Vergleichende Entwickelungsgeschichte des Kopfes der nackten Amphibien : nebst den Bildungsgesetzen des Wirbelthier-Kopfes im Allgemeinen und seinen hauptsächlichsten Variationen durch die einzelnen Wirbelthier-Klassen / von C.B. Reichert.
- Date:
- 1838
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Credit: Vergleichende Entwickelungsgeschichte des Kopfes der nackten Amphibien : nebst den Bildungsgesetzen des Wirbelthier-Kopfes im Allgemeinen und seinen hauptsächlichsten Variationen durch die einzelnen Wirbelthier-Klassen / von C.B. Reichert. Source: Wellcome Collection.
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![und die früher rundliche Form des Eichens bei den Tritonen und nach V. Bär auch bei den Fischen in eine mehr elliptische übergeht: also über- haupt zu der Zeit, wann die Rücken- und Visceralplatte sich zu entwickeln beginnen: alsdann bemerkt man bei den Froscheichen eine Gestaltveränderung, welche sehr auffallend von der der übrigen niederen Wirbelthiere abweicht. An den abgerundeten, länglichen Erhöhungen auf der Keimhaut, welche den^ in der Entstehung begriffenen, Rückenplatten entsprechen, sieht män nämlich die runde Form des Eichens auf dem einen Ende spitz, auf dem entgegenge- setzten abgestumpft aufwärts sich verlängern'''), äo dass das Ganze einem Halbmon<le mit einer abgestumpften Spitze cinigermassen ähnlich ist. (Siehe Fig. I. Tab. I.). In das spitze Ende verlaufen die Rücken- und Visceralplatte ganz allmälilig verschwindend und stellen das Schwanzende dar. Der entgegengesetzte stumpfe Theil ist der Ort, wo unsere Beobachtungen insbesondere verweilen werden: es ist das Kopfende. Wir werden späterhin bei den Tritonen auf diesen abweichenden Entwickelungsakt der Froscheichen zurückkommen und stellen hier nur die reine Thatsache hin. M a p i t e I I. Entwickelungs-Metamorphosen bis zur Kriorpelbildung. — Die rein jypiscbe Konlor- mation des Kopfes. Entstehun«]: der Visceralboffen- und Schädelhöle. §. 1. Die oben erwähnten Entwickelungsvorgänge des Froscheichens bind in der äusseren Begrenzung desselben wegen der schwarzen Färbung sehr leicht wahrnehmbar. Wo es aber darauf ankommt, die Veränderungen des serösen Blattes in der Ebene an den Schattirungen und kleineren Erha- benheiten genauer kennen zu lernen, ist diese schwarze Umhüllungshaut ein unangenehmes Hinderniss, so dass manche wichtige Entwickelungsmo- mente des Blastema eben dadurch den Naturforschern entgangen sind, weil sie das Abschälen derselben verabsäumt hatten. In dem jetzigen Zustande hängt sie übrigens sehr fest mit der Keimhaut zusammen und alle Versuche der Entkleidung scheitern. Daher denn auch der uranfangliche Visceral- *) Das Eichen auf der Bauchseite liegend gedacht.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21994675_0018.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)