Zur Pathologie des Geschwülstbildung im weiblichen Geschlechtsapparat ... / vorgelegt von Hans Wülfing.

  • Wülfing, Hans.
Date:
1900
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Credit: Zur Pathologie des Geschwülstbildung im weiblichen Geschlechtsapparat ... / vorgelegt von Hans Wülfing. Source: Wellcome Collection.

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    der Urniere und ihrer Ausführungsgänge nicht nur theoretisch an¬ zunehmen sind, sondern dass sie in Tuben- oder Uteruswand that- sächlich Vorkommen können, ohne gleichzeitige Geschwulstbildung. Dieser Nachweis ist nun Klein gelungen. Derselbe fand in dem Genital eines neugebornen Mädchens mit Hülfe mikroskopischer Serienschnitte die Wolff-Gartner’schen Gänge von dem Parovarium unterhalb der Tuben im Ligamentum latum bis zum Uteruskörper reichend. Der linke Gang zog nun im Parametrium bis dicht an den Uteruskörper, war hier auf eine kurze Strecke atrophirt, erschien aber bald darauf wieder in der Uterussubstanz oberhalb des Orif. int. uteri und zog in der seitlichen Uteruswand durch den Cervix bis in die Portio, bog hier nach oben um, übersetzte mit einer zweiten Krümmung das Scheidengewölbe und verlief neben der Scheidenwand ununterbrochen bis in das Hymen, in dessen freiem Rande er mündete. Ferner hatte derselbe Untersucher im Genital eines 41/2 Monate alten Mädchens die Gartner’schen Gänge vom oberen Drittel der Scheide bis zum Hymen herab auf Serienschnitten verfolgt. Damit ist also auch das Vorkommen von Urnierenresten in der Uteruswand bewiesen. Bei weiblichen Thieren (Kühen) hatte übrigens schon Malpighi 1681 den persistirenden Wolffschen Gang gefunden. Topographisch betrachtet wird man also Tumoren der Gartner¬ sehen Gäfige finden können: im Ligamentum latum, in der Muskel¬ wand des Corpus uteri, sowie des Cervix und der Portio (nach Aschoff Prädilectionsstelle), neben der Scheide und im Hymen. Endlich haben wir noch eine dritte Art von Muskelgeschwülsten des Uterus mit Epitheleinschlüssen zu berücksichtigen, die wie die vorigen als congenital angelegt zu betrachten sind. Dieselben ent¬ stehen aus Epithelabschnürungen der Müller’schen Gänge. Das Vor¬ kommen derselben fand einen warmen Vertheidiger in Kossmann, der mit v. Lockstaedt so weit ging, das Vorkommen der Urnieren- adenomyome ganz in Abrede zu stellen, oder sie nur in seltenen Ausnahmen zuzulassen. Kossmann hat als Ursache der Adenomyome besonders auch die von ihm als häufiges Vorkommniss nachgewiesenen Nebentuben angenommen, die auch als congenital entstanden und zwar als theil- weise Doppelbildungen eines Müller’schen Ganges aufzufassen sind. Es will Kossmann sämmtliche Tumoren mit Drüseneinschluss im Bereich des Ligamentum latum nicht auf die Wolffschen, sondern auf die Müller’schen Gänge zurückgeführt wissen. Nach Klein