Zur Pathologie des Geschwülstbildung im weiblichen Geschlechtsapparat ... / vorgelegt von Hans Wülfing.

  • Wülfing, Hans.
Date:
1900
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Credit: Zur Pathologie des Geschwülstbildung im weiblichen Geschlechtsapparat ... / vorgelegt von Hans Wülfing. Source: Wellcome Collection.

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    Es wurden nun zur genaueren Untersuchung Stücke aus der erkrankten Portio, mit Theilen des angrenzenden Scheidengewölbes, das intramurale Myom und die beiden augenscheinlich adenomyo- matös erkrankten Tuben, endlich Stückchen der Mastdarmschleimhaut mit daran hängendem Binde- und Fettgewebe heraus geschnitten, in Alkohol in aufsteigender Concentration gehärtet und in Celloidin eingebettet. Ferner wurde eine Anzahl der geschwellten Retro- peritonealdrüsen nach entsprechender Behandlung in Paraffin ein¬ geschlossen. Von diesen sowohl wie von den Tumoren in den Tubenwinkeln wurden grössere Schnittserien angefertigt. Dieselben sowie auch die übrigen Schnitte wurden fast ausschliesslich mit Hämatoxylin-Eosin gefärbt. Die mikroskopische Betrachtung er- giebt nun folgenden Mikroskopischen Befund1). Was zunächst das Carcinom der Portio cervicalis betrifft, so liegen hier Schnitte vor, die durch das Scheidengewölbe, die er¬ krankte Portio und die untere Hälfte des Cervix gelegt sind. Die Scheidenschleimhaut zeigt eine entschiedene Verdickung des Plattenepithels und eine reichliche Desquamation von Epithel¬ zellen. An der Oberfläche findet sich ausser den abgestossenen Plattenepithelien Blut, stellenweise auch etwas Fibrin abgelagert. Durch die Wucherung des Epithels entstehen da und dort papilläre Hervorragungen, die auf Längs- und Querschnitten getroffen sind und hie und da deutlich einen feinen bindegewebigen Grundstock in der Mitte aufweisen. Gegen das subepitheliale Gewebe ist die Schleimhaut nur theilweise scharf abgesetzt und durch eine hyaline Grenzmembran getrennt. Zumeist findet sich ein dichtes Infiltrat von mittelgrossen Zellen, wodurch die Grenze zwischen Epithel und Bindegewebe vollständig verwischt wird. An einzelnen Stellen ist auch das Epithellager von dem Infiltrat durchsetzt, oder jenes fehlt, das zellige Infiltrat liegt entblösst von Epithel frei an der Ober¬ fläche. Nähert man sich der Umschlagstelle der Scheide auf die Portio cervicalis, so nimmt das entzündliche Infiltrat rasch an Mächtigkeit zu und greift fast 1 mm in die Tiefe. Der Recessus, welcher die eigentliche Umschlagstelle darstellt, dessen eine Wand¬ hälfte von der Scheide, dessen andere von der Portio selbst gebildet *) Bei der Aufnahme desselben bin ich Herrn Privatdocent Dr. Borst für seine freundliche Unterstützung zu ganz besonderem Dank verpflichtet.