Die Gesetze der Ernährung des Fleischfressers durch neue Untersuchungen / festgestellt von Th. L.W. Bischoff und Carl Voit.

  • Bischoff, Th. Ludw. Wilh. (Theodor Ludwig Wilhelm), 1807-1882
Date:
1860
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Credit: Die Gesetze der Ernährung des Fleischfressers durch neue Untersuchungen / festgestellt von Th. L.W. Bischoff und Carl Voit. Source: Wellcome Collection.

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    gegebenen Beweise die nöthige Beachtung gefunden haben. Die Einen'haben eben den Satz ohne Weiteres angenommen, Andere ohne Weiteres geleugnet und wieder Andere haben ihn zwar angenommen, allein befremdlicher Weise daneben es doch für möglich und wahrscheinlich gehalten, dass der Harnstoff auch als Product einer sogenannten Luxusconsumtion, durch blosse Oxyda- tion des Eiweiss in dem Blute sich bilden könne. Selbst Ludwig kann in seiner Physiologie Bd. II. p. 450 darüber nicht zum Ent- schluss kommen, ja p. 387 führt er auffallender Weise sogar die früheren Untersuchungen unter diejenigen auf, die gezeigt hätten, dass die Eiweisstoffe nicht immer vorgängig den krafterzeugenden Apparaten gedient hätten, ehe sie dem Wärmebildungsprocess an- heim fällen. Auch Funke Physiologie I. p. 383 hält die Luxus- consumtion für Thatsache und erblickt in ihr mit Recht eine Ohn- möglichkeit, die nothwendige Normalgrösse der Einnahmen für den Organismus zu finden. Es war das fast voraus zu sehen. Der Umstand, dass der Harnstoff in gradem Verhältniss mit der stickstoffhaltigen Nahrung steigt, die enorme Quantität, welche er dabei erreichen kann, ohne dass scheinbar die Actionen im Körper sich gleichmässig gesteigert zeigen, die scheinbar so einfache und der Zweckmässigkeit organischer Einrichtungen entsprechende An- sicht , dass wenn ein für die Ernährung nicht mehr verwendbares Uebermaass von Ei weis in das Blut gelangt, die Natur dieses einfach verbrennen und zur Wärmebildung verwenden lasse; — dieses Alles musste bei Jedem, der nur oberflächlich in diese Fra- gen einging, als zu schlagende Gegenbeweise gegen die vor- getragene Ansicht erscheinen, als dass so bald eine allgemeine und unbedingte Zustimmung zu derselben zu erwarten war. Allerdings hat Niemand die für die alleinige Ableitung des Harnstoffs aus dem Umsatz der stickstoffhaltigen Körperbestand- theile beigebrachten Beweise widerlegt oder auch nur zu widerlegen versucht, und wir wären daher auch jetzt noch in unserem vollen Rechte, wenn wir diesen Satz als genügend erwiesen und voll- kommen unerschüttert nur einfach hier wiederhohlten. Dennoch ist er so sehr der Angelpunkt, um den sich nicht nur unsere nachfolgenden Untersuchungen drehen, sondern auf den sich, wie