Die Diagnostik des Pulses in Bezug auf die Localen veränderungen desselben / von Dr. A. Mosso.
- Angelo Mosso
- Date:
- 1879
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Credit: Die Diagnostik des Pulses in Bezug auf die Localen veränderungen desselben / von Dr. A. Mosso. Source: Wellcome Collection.
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![oder iii der Aorta suchen, sondern festhalten, dass hier Di- und Tricrotis- nius eine locale, von dom Zustande der Gefässe abhängige Erscheinung darstellen. Da der im Inneren des grossen Cyünders erzeugte Druck den Vorder- aimi herauszutreihen strebt, und zwar um so stärker, je höher die Wasser- säule, so musste ich bei solchen Versuchen die Befestigung des Vorderarmes besser zu sichern suchen. Zu diesem Zwecke bediente ich mich desselben Verfahrens, das bereits von Marey in der angeführten Abhandlung an- gegeben worden ist. Ich nahm einen sehr dünnen Gummiärmel, und nachdem ich ihn au der Mündung des Cylhiders angebunden, stülpte ich ihn in das Innere des- selben herein. Die Zunahme des Druckes musste ihn dann iimiier stärker an die Oberfläche des Vorderarmes anpressen. Damit der freibleibende Theil zwischen Vorderarm und Kand des Cylinders nicht übermässig aus- gedehnt werde und bei starkem Drucke nicht etwa unter sackiger Aus- buchtung platzen könne, umwickelte ich ihn mit mehreren Touren einer sehr festen leinemen Binde. Ferner fixirte ich den Apparat (bei rechtwinkliger Flexion des Vorder- armes) unbeweglich mittelst einer gepolsterten hölzernen Kinne, die hinter dem Ellbogen iliren Stützpunkt hatte und fest an den Cylinder angebunden Avurde. Auf solche Weise wurde im hinteren Theile des Gliedes, in der Gegend des Ellbogens, ein Gegendruck ausgeübt, der jedem beliebigen Wasserdrücke im Inneren des Cylinders das Gegengewicht halten konnte. Unter progressiver Steigerung des Druckes auf die Oberfläche des Vo]-derarmes zwischen 0 und 1 Meter erhielt ich eine Reihe von Curveii, welche die schon von Marey angegebene Thatsache bestätigen, dass bei zunehmendem Drucke der Puls anfangs an Höhe zunimmt, aber über eine gewisse Grenze hinaus wieder nach und nach ab nimmt, um endlich ganz zu verschwinden. Es lassen sich nicht füghch bestimmte Zahlenverhältnisse aufstellen, da es bei verschiedenen Personen, je nach der Energie der Herz- schläge und der Höhe des Blutdruckes, sehr erhebliche individuelle Ver- scliiedenheiten gibt. Während z. B. bei Herrn Caudana ein Druck von 50 Gentini. genügte, um den Triorotismus in Dicrotismus zu verwandeln und die dicrotische Elevation des Pulses zu verzögern, gehörte hierzu bei Herrn Roth, der viel kräftiger ist, ein bedeutend höherer Druck. Herr Roth hatte im normalen Zustande den durch die Curve 45 auf Jaf. lA dargestellteu Puls. Bei einem Drucke von 70 Centim. erhielt ich bei ihm die Curve 46. Bei 1 Meter die Curve 47. AVähi’end unter solchen Bedingungen bei Herrn Caudana im Anrhergehenden Versuche der Puls fast gänzlich verschwunden war, sehen Avir im vorliegenden Falle die Puls- welle noch ziemlich hoch' bleiben, Aveil bei Herrn Roth der Blutdruck](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28036001_0035.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)