Beiträge zur pathologischen Anatomie des Nervensystems / A. Messner.
- Messner, A.
- Date:
- 1881
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Credit: Beiträge zur pathologischen Anatomie des Nervensystems / A. Messner. Source: Wellcome Collection.
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![welche gar keine Spuren von Veränderung zeigen; meist aber ist die Ge- fässwand in ihrer ganzen Dicke in eine farblose glänzende Masse umgewandelt oder es findet sich an einem relativ wenig veränderten Gefäss ein heller glänzender Bing, welcher die äusserste Schicht der Gefässwandung einnimmt, während Intima und Media sich normal verhalten und auch das Gefässlumen offen ist, oder umgekehrt kann sich bei intakten äusseren Schichten die Affection auf die Intima beschränken. In diesem letzteren Fall ist dann gewöhnlich das Lumen des Gefässes geschlossen. Am stärksten ist die Ge- fässaifection da, wo der Nerv am Daumenballen verwachsen ist. Von hier aus setzt sich die Affection, allmälig schwächer werdend, nach oben und unten fort und lässt sich z. B. an Durchschnitten, welche 6 Cm. oberhalb der Verwachsungsstelle durch den Nerv gemacht worden sind, noch an ein- zelnen Gefässen nach weisen. Am obersten Ende des excidirten Stückes vom Nerven, ca. 11 Cm. oberhalb des Daumenballens, besteht dagegen keinerlei Veränderung mehr. Die grösseren Gefässe des Vorderarmes wie die Art. radialis mit ihren Aesten lassen microscopisch nichts Besonderes erkennen. Der vorstehende Fall, in welchem es sich um eine Neuritis handelt, die sich im Anschluss an eine durch Trauma entstan- dene Phlegmone entwickelt hat, bietet in verschiedener Hinsicht Interessantes. Was zuerst die Ausbreitung der Affection be- trifft, so sind die Veränderungen im Wesentlichen auf die Ge- fässbahn beschränkt geblieben. Abgesehen von der Stelle der narbigen Verwachsung am Daumenhallen, wo in Folge von Binde- gewebswucherung Atrophie der eigentlichen nervösen Substanz eingetreten ist, finden sich neben der genannten Gefässaffection nirgends Veränderungen der nervösen oder Zwischen-Substanz, welche doch sonst Folgezustände bedeutenderer Circulations- und Ernährungsstörungen zu sein pflegen. Dieser Punkt ist es, welcher bei diesem Fall besonders hervorgehoben zu werden ver- dient, dass sich nämlich gelegentlich solche Gefässveränderungen fortsetzen können, ohne besonders starke Veränderungen am übrigen Gewebe zu schaffen. Wie die Ausbreitung, so ist auch die Art der Affection in diesem Fall bemerkenswert!]. Es handelt sich nämlich, wie aus der Beschreibung der Affection hervorgeht, um einen Fall von hyaliner Entartung der Gefässwandung. Auf diese Veränder- ung an den Gefässen hat zuerst die Psychiatrie aufmerksam gemacht, und zwar wurde die hyaline Degeneration der Gefässe der Hirnrinde und der Pia mater als der Dementia paralytica eigen beschrieben. Die betreffenden Arbeiten, welche hieher ge-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22469175_0014.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)