Die Symptomatologie der Kleinhirn-Erkrankungen / von Arthur Adler.
- Adler Arthur.
- Date:
- 1899
Licence: Public Domain Mark
Credit: Die Symptomatologie der Kleinhirn-Erkrankungen / von Arthur Adler. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
54/86 (page 42)
![geistige Schwäche; holperige, kurz abgebrochene, zugleich aber limgsame Sprache. Sinnesorgane, ]iamentlich Gesicht normal. Niemals klagte der Kranke über Schwindel oder Kopfschmerzen. Keine Spur motorischer Paralyse oder einer Verminderung der groben, motorischen Kraft. Dagegen bestanden die auffälligsten Störungen iu den Be- wegungen der Extremitäten. Arme und Hände hatten in ihren Bewegungen etwas ungeschicktes, wm-den mehr geschleudert und schössen meist übers Ziel hinaus; feinere Bewegungen konnte er nur mangelhaft, oder gar nicht ausführen. Noch auffälhger waren die Störungen an den unteren Extremitäten, des Ganges, der Lokomotion, der Körperhaltung: beständiges SchAvanken des Rumpfes schon im Sitzen, noch mehr im Stehen, wobei er sich fast immer halten muss^). Beim Gehen schwankt Patient beständig hin und her, geht breitbeinig, schleudert die Beine, lässt sie plump niederfallen u. s. w Konnte sich nie ohne fremde Hilfe umdrehen, fiel im Dunklen oft. Er konnte sich nur mit einem Schwünge und mehrmaligen Versuchen aus der Rücken- lage iu eine sitzende Stellung bringen. Schleuderte den Kopf öfter auf- und rückwärts. Kein Schwindel. Mit 24 Jahren Tod. Sektion. Cerebellum relativ noch vielmehr als das Grosshirn, fast um die Hälfte, aber in allen seinen Teilen gleich- massig verkleinert, sonst völlig regelmässig gebildet und entwickelt. Der Wurm ist ebenso beteihgt, wie die Hemisphären. Die Konsistenz des Cerebellum entschieden vermehrt, der graue Rindenbelag sehr dünn und leicht. Auch Pons und Med. obl. verkleinert. Grosshirn klein, windungs- arm, mittlere Kommissur des Balkens fehlt. Konsistenz derb, sowohl aussen wie in den Centraiganglien. Rückenmark im Anfang des unteren Drittels in einer Ausdehnung von 3-4 cm erweicht (Untere Extremitäten schwerfällig imd träge). Kirchhoff. (Arch. f. Psych. Bd. XII. 1881). Fall II. — 20j. schwach- sinniges Mädchen. An den Bewegungen fiel eine grosse Langsamkeit auf, ausserdem waren dieselben zitterig. Strabismus convergens. Zögernde Sprache. Kleinhirn sehr klein. Im ganzen kautchuckartig hart, nur der hintere Rand durch die verdickten, stark ödematösen, weisslich getrübten Häute scheinbar weich; auf der Unterseite beiderseits mit tiefen Ein- drücken infolge starker ödematöser Schwellung der Subarachnoidealmaschen. 1) Haltungslosigkeit des Rumpfes (Wirbelsäule).](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21719068_0054.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)