Lehrbuch der physiologischen Chemie.
- Gorup-Besánez, Eugen Franz Seraphin, Freiherr von, 1817-1878.
- Date:
- 1878
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![1 sich der Schwefel allgemein verhreitet in keiner andex'en Form, wie in jener schwefelsaurer Salze und demnach müsste den Pflanzen die Fähig- keit zukommen, die Schwefelsäure zu zerlegen, so wie sie die Kohlensäure und das Wasser zerlegen. Wenn man bedenkt, dass die Elemente der Schwefelsäure nicht fester gebunden sind, wie die des Wassers und jeden- falls viel weniger fest, wie jene der Kohlensäure, so wird eine solche Annahme nicht befremdlich erscheinen. Dass übi-igens der Schwefel in schwefelhaltigen organischen Pflanzen- bestandtheilen in einer Form enthalten sein könne, welche derjenigen des Schwefels in den schwefelsauren Salzen sehr nahe steht, lehrt die Zersetzung, welche das in den schwarzen Senfsamen enthaltene myron- saure Kalium durch Myrosin mit der grössten Leichtigkeit erleidet. Es spaltet sich dieses merkwürdige Glucosid dann nämlich in Senföl, Traubenzucker und saures schwefelsaures Kalium: CioHisKNSoOio = CiH.NS + C.HioO, 4- SO4HK Myronsaures Kalium Senföl Traubenzucker Saui-es Kaliumsulfat Assimilation der feuerbeständigen anorganischen Bestandtheile der Pflanzen. Die Unentbehrlichkeit der Aschenbestandtheile der Pflanzen für Assimiia- ihren Lebensprocess in überzeugender Weise dargethan und damit der feucrbestan- Landwirthschaft eine wissenschaftliche Basis gegeben zu haben, ist das ft'fudtiieUo unsterbliche Verdienst Liebig's. zen/**'' Zahlreiche mit der grössten Sorgfalt ausgeführte Aschenanalysen der verschiedensten Pflanzen haben ergeben, dass gewisse anorganische Stoffe in keiner Pflanze fehlen, dass aber ihre Vertheilung und ihr rela- tives Mengenverhältniss nicht nur allein bei verschiedenen Pflanzen, son- dern sogar bei den verschiedenen Organen einer und derselben Pflanze ein verschiedenes und dass dieses Verhältniss kein zufälliges ist, sondern zur Entwickelung der Pflanzen und ihrer Organe in einer ganz bestimm- ten Beziehung steht. Das Gesammtresultat aller nach dieser Richtung UneiitbeUr- angestellten Forschungen ist, dass gewisse anorganische feuerbeständige sc'iben für^ Stoffe für die Entwickelung der Pflanzen ebenso unentbehrlich sind, wie ;Jjf^.],^i\*;,„ Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel und dass, ;I^^/;^i;;;^^^\' wenn einer Pflanze auch alle soeben genannten Nahrungsstoffe in einer {^^^g''^j^^j^^';J' assimilirbaren Form dargeboten werden, ihr Gedeihen immer noch davon heit auf . letztere. abhängig ist, ob der Boden, in dem sie wurzelt, ihr jene anorganischen Bestandtheile in dem gehörigen Verhältniss zu bieten vermag. Die Abhängigkeit der Entwickelung der Pflanzen vom Boden und seiner Beschaffenheit giebt sich durch eine Menge der unzweideutigsten Thatsachen zu erkennen, von welchen wir einige besonders beweisende](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21220967_0047.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)