Lehrbuch der physiologischen Chemie.

  • Gorup-Besánez, Eugen Franz Seraphin, Freiherr von, 1817-1878.
Date:
1878
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Credit: Lehrbuch der physiologischen Chemie. Source: Wellcome Collection.

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    Bekanntlich aber hat der synthetische Weg chemischer Forschimg, von Berthelot zuerst mit Erfolg betreten, bereits reiche Frucht ge- tragen. Nicht nur ist es gelungen, Elemente direct zu organischen Molekülen zu vereinigen, sondern man hat durch allmählichen Aufbau sehr comp] exe und häufig genug auch als Bestandtheile lebender Orga- nismen längst bekannte Moleküle im Laboratorium zu erhalten gelernt. Wie Berthelot zeigte, verbinden sich Kohle und Wasserstoff unter der Mitwirkung des elektrischen Funkens zu Acetylen: einem alle Charaktere des Organischen besitzenden Kohlenwasserstoffe: C2 + H2 = C2H2 Acetylen Vom Acetylen ausgehend, welches durch unmittelbare Umwand- lungen auf synthetischem Wege zahlreiche andere organische Verbin- dungen liefert, erhält man Aethylen, C2 H4, Alkohol, C2H6O, Oxalsäure, C2H2C)4» Cyanwasserstoff, CNH, nach folgenden Gleichungen: C2H2 -1- H2 = C2H4 \ Aethylen 6.2 H2 + 02= C2H2O4 Oxalsäure C2H2 + N2 =2 (CNH) '2 Mol. Blausäure C2 H4 + H2 0 = C2 Hg 0 > Aethylen Alkohol So lässt sich das Acetylen unter dem Einflüsse hoher Temperatur condensiren, d. h. polymerisiren, und so gewinnt man auf synthetischem Wege den aromatischen Kohlenwasserstoff, das Benzol: Cg H^. 3 (C2 H2) = Cy Hg Benzol Man kann, vom Acetylen ausgehend, alle übrigen Kohlenwasserstoffe erhalten. In diesen und ähnlichen Fällen geht die Synthese von den Elementen selbst aus. In anderen Fällen aber von der Kohlensäure und dem Wasser: zwei Nahrungsstoffen der Pflanzen. Durch Einwirkung von Kohlenoxyd auf Wasser bei Gegenwart von Alkalien erhält man Ameisensäure: CO2-O = CO Kohlenoxyd CO + KOH = CHKO3 Ameiseusaures Kalium Bei einer anderen Art von Synthesen, welche für die Vorgänge in der Pflanze ganz besonders wichtig ist, tritt Kohlensäure in ein bereits organisch gewordenes Molekül ein und liefert so eine organische Säure. Z. B.: