Aegypten : geschichtliche Studien eines Augenarztes / von J. Hirschberg.

  • Hirschberg, J. (Julius), 1843-1925.
Date:
1890
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Aegypten : geschichtliche Studien eines Augenarztes / von J. Hirschberg. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.

    15/128 (page 7)
    Die ganze bewohnte Bodenfläche Aegyptens beträgt 29400 qni, die Einwohnerzahl über 5—6 Millionen (Zählung von 1872: 5 200000 Einwohner, 1882: 6 800000 Einwohner; zu Neros Zeit: 7500000 Einwohner). Das sind Zahlen, die genau mit denen von Belgien übereinstimmen. Aegypten gehört zu den bevölkertsten Ländern. Es kommen wohl 240 Einwohner auf den Quadratkilometer. (In Deutsch- land 80.) Hinsichtlich des Klimas zerfällt das ägyptische Jahr in zwei Theile, in eine heisse Zeit, von April bis November, und in eine weniger heisse oder kühlere Zeit, von December bis März. Nur die letztere ist für uns von Bedeutung, da nur während dieser Monate leidende Europäer in Aegypten verweilen können. Das Maximum der Hitze beträgt im Delta + 35° C, in Ober- ägypten + 43° C. im Schatten. Das Minimum beträgt im Delta 4-2° (in Alexandrien nicht unter -f- 4°), in Oberägypten +5°. Dass Rohlfs in der libyschen Wüste vor Sonnenaufgang — 5Ö erlebt hat, kommt für die Kranken nicht in Betracht. Die grösste Kühle fällt in die 2 Stunden vor Sonnenaufgang, wegen der Ausstrahlung des trockenen Bodens. Wirklich Kranke werden diese Stunden besser im Bette zubringen und auch während der grössten Hitze, nämlich von 1—3 Uhr Nachmittags, meistens im Schatten des Hauses oder der Cajüte verweilen: dann werden die Unterschiede zwischen grösster und kleinster Temperatur, die z. B. für Ca'iro im März bis 20° be- tragen, für sie nur ein theoretisches Interesse besitzen. Wir-tfinden in den neueren und vortrefflichen Veröffentlichungen, z. B. von Goltdammer nach Hann genaue Angaben über die Temperatur: aber sie haben, ebenso wie das vom ägyptischen Mini- sterium des Innern herausgegebene und von unserem Landsmann Dr. Engel zu Ca'iro verfasste Bulletin hebdomadaire, Oberägypten nicht genügend mit berücksichtigt, während ich gerade dieses, nach der Ueberzeugung von Galen und nach mehreren eigenen Beobach- tungen, für den wirklichen klimatischen Curort halten muss. Ich gebe zunächst nach Goltdammer die Mitteltemperaturen von Ca'iro und Nizza, die nach dem Herrn Verf. sehr zu Ungunsten Nizzas sprechen: October November December Januar Februar März Cairo .... 22,85 18,75 14,35 12,35 13,1 16,85 Nizza .... 17,11 12,95 9,81 8,27 10,0 10,52 Und nach demselben Verf. die mittleren Maxima und Minima für Ca'iro und Madeira: