Aegypten : geschichtliche Studien eines Augenarztes / von J. Hirschberg.
- Julius Hirschberg
- Date:
- 1890
Licence: Public Domain Mark
Credit: Aegypten : geschichtliche Studien eines Augenarztes / von J. Hirschberg. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.
50/128 (page 42)
![1538). Seq t'fd ist cpSLoic, xoQrjg, nach dem Wortlaut kann es dies gut bedeuten. Seq heisst zusammenziehen. Ebers schrieb mir, dass diese Erklärung sehr annehmbar sei. Die Krankheit hat das Deut- zeichen des Schlimmen (ein Krokodil) und wird mit häufigen Um- schlägen einer Lösung von Salpeter und Ebenholzspänen behandelt. — Ebenholz ist bei Dioscorides, I, 129, ein Mittel zur Klärung der Pupillen. (Das, was in und vor derselben trübt, wird hier zu- sammengeworfen; kommt auch gelegentlich zusammen vor.) Und PI in. nat. hist. XXIV, 11, preist Ebenholz gegen albugo und caligo. 9. Folgt die Verkalkung in den Meibom'schen Drüsen. (Stein in den Augen, uhet m mrte.) Der erfahrene Arzt kann gelegentlich ein hartes Korn, das weisslich und halbdurchscheinend ist, aus den Meibom'schen Drüsen durch leichten Druck entfernen; häufiger durch Anritzen. Das Fremdartige, Steinige der Bildung musste schon den ältesten Beobachtern auffallen, wenn es auch nicht gerade zu häufig vorkam. Mir scheint, dass hiervon der Name Hagelkorn herge- nommen ist, während man ihn später auf das gewöhnlichere Product derselben Drüsen übertragen hat, das weich ist und nichts vom Hagelkorn besitzt. (Def. med., Galen XIX, 437 yälaQa laxi xsyXQiodrjg GvOTQoepi] '/.axa zo ßXetpaqov xal lid-iaoig koxi %o avxo.) Die Mittel dagegen sind Stibium, Mennige, Bleierde, Natron. Also gegen scheinbar Verschiedenes dasselbe. Aber verschreiben nicht auch wir die nämliche Zinklösung für Bindehautkatarrh und für Hagelkorn? 10. Sehr klar ist die weisse Narbe der Hornhaut bezeich- net, sht' mit dem causativen s, das Weissmachen. Hier lernen wir, wie alt manche Namen der Heilkunde sind; levücof-ia (Galen, Pauli., Act.) kommt von Äevxoco, ich weisse; albugo (Plinius) ist weniger bezeichnend. Das Mittel, welches der Aegypter anwendet, Schildkrötenhirn mit Honig auf die Augen zu legen, wird ebenso wirken, wie unser Einstreuen von Calomel, durch die Zeit, die hier ebensoviel hilft, als die Kunst. Das hat schon Hippokr. gewusst. (Praedict. II, Kühn I, 214: al de ez tcöv kh/.eoiv ovXal näoat wqjeXesG&ai, y.cu vtco xcöv XQOVIÜV Y.CU VTCO TrjQ T€yyV7]g). 11. „Ein anderes zum Vertreiben des Blutes in (an) den Augen, (dr snf m mrte.) Dinte, Grünspan, Stibium, Holzpulver, Zwiebeln, Wasser, fein zerreiben und auf die Augen thun. Diese Krankheit möchte ich nicht mit Ebers als Bluterguss in die vordere Augenkammer deuten, sondern schon eher als Brausche, Blutunterlaufung der Lider, wie sie nach Stoss](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21058994_0050.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)