Aegypten : geschichtliche Studien eines Augenarztes / von J. Hirschberg.
- Julius Hirschberg
- Date:
- 1890
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![was die Griechen (allerdings bei der Nachtblindheit) noch mit der gebratenen Leber anfingen: sie strichen die Brühe in die Augen und Hessen den Dampf beim braten in die geöffneten Augen ein- dringen. l) 14. „Anderes zur Vertreibung der Entzündungen in den Augen. Zwiebeln, Stibium, Tntä-Samen je 1 Ko, sodann auf die Augen thun.a Das Wort für Entzündung (teu) kommt nach Ebers vom Stamme „Hitze und wird durch das Zeichen der Flamme determinirt; es ist also ganz unzweifelhaft. 15. „Ein anderes zum Vertreiben des Fettes in den Augen, (qnt m mrte.) Stibium, Grünspan, Mennige, Bleivitriol je 1 Ro, Honig 1 Hin, hernach auf die Augen thun. qnt bedeutet nach Ebers sicher das Fett; er deutet die Krankheit als Pinguecula oder Xan- thelasma. Aber hiervon müssen wir wohl absehen; beide Zustände waren den Alten unbekannt. Pinguecula, der gelbliche Fleck im Lidspaltentheil des Auges, ist eigentlich gar nicht eine Krankheit, sondern ein kleiner Schönheitsfehler; bekanntermaassen ist es eine Deckzellenschwiele, welche kein Fett enthält. Die gelben Platten auf den Lidern, welche in unserem Jahrhundert Xanthoma oder Xanthelasma getauft sind, sehen gar nicht wie Fett aus, wenn- gleich die — mikroskopische Untersuchung vermehrtes Binde- gewebe mit Fettbildung darin nachweist. — Aber an zwei Zustände muss man hier denken, die schon von den alten Griechen als Fett- bildungen an den Lidern erwähnt sind. I) 2x€aTiof.ia. In der kurzen Uebersicht des Aetius (VII,2, S. 124,a) heisst es: liegt de xr\v e^co-frev erttcpävetav . . . axeaxojf.taxa. Und ite (S. 138, a) räth er: xa {.imga oxeccxco^axa an der Aussenfläche der Lider durch Auflegen eines Aetz- mittels zu heilen. Diese weissen, fettig aussehenden Talg- geschwülstchen sitzen in den Talgdrüsen der Lidhaut und werden heutzutage als Milium bezeichnet.2) II) 'Ydarig, Wasserblase.3) Die Deutung der Griechen war 1) Alex. Trall. B. II, S. 49 (Puschmann): xH.naQ XQayuov ortxrjGaq xov ex xfjq OTtxrjOecog ixwQa Gvväyaye xal ovxwq zyxQie avrovq, avxb 6h xo -fjTtag eß&lsiv öiöov xal xov axfxbv xolq 6<p&alfzolq onrovfisvov xeXsve ävecoyöoi 6s%e- g&cu. Vgl. Galen XII, 802; Pauli. Aeg. p. 77 u. a. m. 2) Weniger klar ist mir, was in der Galenischen Einführung mit dem Fett in den Lidern gemeint sein kann. (XIV, 770): fzv6r]Giq öh xoivbv ovo/xcc sgzl GWfxaxoq ix Grjipeoiq aTtoXXvfxhcov. yivszai 6h avxb xovxo xcd tcsqI xa ßXtcpaga xal oyxiüöiGiSQa <pcüvsxcu xal Gvve%(öq Qsvfxaxlt.exai, TtXsiovoq TtLfxeXrjq itegl avxa yivofAsvrjq. 3) Pseudogalen. XIX, 439: ^YSaxiq sgxl x^q VTtsox^coßsvtjq xcö äva> ßke<paQ(p](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21058994_0053.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)