Aegypten : geschichtliche Studien eines Augenarztes / von J. Hirschberg.
- Julius Hirschberg
- Date:
- 1890
Licence: Public Domain Mark
Credit: Aegypten : geschichtliche Studien eines Augenarztes / von J. Hirschberg. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.
69/128 (page 61)
![pokratiker über Augenkrankheiten l) nicht mehr; sie soll arabisch in England vorhanden sein: doch scheint dies auf Irrthum zu beruhen. (Vgl. Sichel in Littre's Ausg. d. Hipp. IV, S. 135.) Somit sind wir auf gelegentliche Aeusserungen der anderen Hippokratischen Schriften angewiesen. Wir finden darin Wunden der Augenbrauen, der Lider, harte Entzündung (ajlsy^orrj) der Lider, Gerstenkorn (xQid-rj), Ausstülpung der Augenlider (hrQOTtrj), Verwach- sung derselben (Gv(.icpvGig), Verdickung derselben, Krätze derselben {ipLOQcc), Haarkrankheit (rQiycoGig), Thränensackabscess (daxQvdörjg anö- Graaig), Thränenfluss {ocpd-al[.udv vyQÖriqg), Bindehautkatarrh und Eite- rung (ocpSal/iilcu vyqai und £t]Qcd, 6q)&alf.ilai Qocodeeg; auch mit £TucpvGL£8g, Gviict, worunter Granulationen verstanden werden können; oqyd-alf.iicu lrjf.icovT€g)] skrofulöse Augenentzündung der Kinder (vvxtocI- cü/tsg); Geschwüre und Flecke der Hornhaut (verschiedene Arten); Verletzungen des Augapfels, mit Irisvorfall; Erweiterung und Verenge- rung der Pupille, Verziehung derselben; Star {ylavyxoGig); Amblyopie und Amaurose; Schattensehen; Halb- und Doppeltsehen, Schielen. Aber, ehe wir die Erörterung unseres Papyrus abschliessen, müssen wir nach den Augenkrankheiten noch die Augenheilmittel betrachten, denen sowohl Georg Ebers verschiedene kleine Mono- graphieen, als auch Lüring eine zusammenhängende, vergleichende, sehr lehrreiche Besprechung gewidmet und die entsprechenden Stellen aus den griechischen Schriftstellern beigefügt hat. C. Sprengel2) zweifelte noch sehr, dass die alten Aegypter, wie Galen behauptet3), vor dem Hippokrates Salben und Pflaster aus Grünspan und Bleiweiss bereitet haben. Unser Papyrus belehrt uns eines Besseren. 1) Tavxa öe lölcog y£y<iäipexcu. K. II, 3S4. — Vgl. Andreae, Augenheil- kunde des Hippokrates. Magdeburg 1843. 2) I, 87. 3) De compos. med. sec. gen. 1. V, p. 376—378. (Sprengel citirt die Basei- sche Ausgabe, die bei uns heutzutage meist nicht benutzt wird. Es ist in der gebräuchlichen Ausgabe von Kühn Bd. XIII, p. 776): ix zd>v aövxcov elvac xaxa xb^Hcpaloxeiov iv Aiyvnxoj. Gemeint ist der Tempel des Ptah zu Memphis, des Vaters von Imhotep, des Heilgotts der Aegypter. („Er kommt in Frieden.) Ein Tempelchen des letzteren aus der Ptolemaerzeit, voll Hieroglyphen, aber mit einer griechischen Aufschrift (BaoiXevg IIxoXe[a.uioq xai .. A2KAHII..) sah ich auf der idyllischen Insel Phylae, bei dem ersten Nilcataract. In dem üblichen Keisebuch von Meyer ist dieser Tempel erwähnt, war aber unserem Führer unbekannt.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21058994_0069.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)