Studien zum klinischen und pathologisch-anatomischen Verhalten der Lymphdrüsen bei malignen Erkrankungen, hauptsächlich dem Carcinoma colli uteri ... / vorgelegt von Friedrich Fromme.

  • Fromme, Friedrich.
Date:
1906
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Credit: Studien zum klinischen und pathologisch-anatomischen Verhalten der Lymphdrüsen bei malignen Erkrankungen, hauptsächlich dem Carcinoma colli uteri ... / vorgelegt von Friedrich Fromme. Source: Wellcome Collection.

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    sofort auf, dass die Mastzellen in der Nähe der inficirten Theile nur spärlich vertreten waren oder aber ganz fehlten. Ebenso waren sie in der bakteriell und carcinomatös inficirten Drüse von Kall 25 auch kaum zu finden, und sie mieden die den inficirten Abschnitten näher liegenden Bezirke. Ein anderes Bild bieten dagegen die von nicht ulcerirten Mammacarcinomen stammenden carcinomatösen Drüsen. Ueberall reichliche Mastzellenbildung, überail gehen die Mastzellen in den lymphadenoiden Strängen bis nahe an das Car- cinom heran, an manchen Stellen kann man sogar Ausstreuung von Körnchen gegen die carcinomatösen Bezirke hin beobachten. Diese Unterschiede waren so auffallend, dass sie sofort in die Augen springen mussten. Schwieriger ist die Beantwortung: warum? In neuerer Zeit hat sich Fahr mit der Frage der negativen und positiven Chemotaxis der Mastzellen beschäftigt. Die Arbeiten über die negative und positive Chemotaxis der monunucleären Leukocyten (Makrophagen) und der polynucleären Leukocyten (Mikrophagen) sind bekannt. Sie knüpfen sich an die Namen von Metsehnikoff, Massart, Bordet, Werigo, Silberberg und Zeliony, Tchistowitsch, Vaillard und Vincent. — Eine aus¬ führliche Uebersicht darüber hat Fahr angegeben. Hier sei nur kurz erwähnt, dass aus allen diesen Untersuchungen hervorgeht, dass Makrophagen und Mikrophagen gegenüber den Bakterien und Toxinen, welche für den Organismus hochvirulent sind, negative Chemotaxis besitzen, dass sie gegenüber abgeschwächten, oder nicht virulenten Bakterien und Toxinen aber positive Chemotaxis haben. Fahr stellte seine Untersuchungen mit den Mastzellen im Peritoneal¬ sacke der Ratte an. Die Mastzellen hatten gegenüber Bakterien und Toxinen, die für die Tierspecies virulent waren, nun ebenfalls eine ausgesprochene negative Chemotaxis. Diese äusserte sich in der Weise, dass die Mastzellen aus der Peritonealflüssigkeit in das Gewebe des Netzes und Mesenteriums auswanderten. Die Mast¬ zellen zeigten dasselbe Verhalten aber auch gegen die Mikro¬ organismen, gegen welche der Organismus zwar ursprünglich empfindlich, gegen welche er aber immunisirt worden war und denen gegenüber die Makro- und Mikrophagen bereits ausgesprochene positive Chemotaxis aufwiesen. Positive Chemotaxis zeigten die Mastzellen nur gegenüber den Mikroorganismen, gegen welche der Organismus refractär war. Phagocytäre Eigenschaften der Mast¬ zellen, wie sie nach Mesnil den eosinophilen Zellen zukommen, hat Fahr nicht erweisen können. Diese Versuche sind sehr inter- 5