Plan des menschlichen Gehirns; auf Grand eigener Untersuchungen entworfen von Paul Flechsig. Mit erläuterndem Texte.
- Flechsig, Paul (Paul Emil), 1847-1929.
- Date:
- 1883
Licence: Public Domain Mark
Credit: Plan des menschlichen Gehirns; auf Grand eigener Untersuchungen entworfen von Paul Flechsig. Mit erläuterndem Texte. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University Libraries/Information Services, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University.
22/64 (page 10)
![bczi'ichiR't). Allr di' urnaiiiilcii Ü.iliiicii mtiImihii (ii'iiiiiacli den NaiiM'ii .,it'l;ili\ dirrcti' seiisurisclic br/iclicntlicli iiinloiisclic Lfitiinyi.'ii. l!;iliiM'ii der 1! a iil sc n si lii I i I ;i t (.'$.'{?). Die AiKitniiiie isL noch nicht im Stande, den Verlaiir der ciitaiicii scnsiliclni Halmen klar darzulcj^cn. Es ist domnach anch fraj^'licli, ol» letzten' diiiiji relativ direkte Leitnngen re]>rasentirt werden. Ich betrachte hier nur die cerebralen Verlauis-Abscdmitte; es lassen sieb darüber nur Hypothesen aul'stelk'U, wubei meines Erachtens vun fulgeudeii klinischen Tliatsaeiien auszugehen ist: 1) Türck hat zuerst darauf hingewiesen, dass inncrlialb der Gross- liirnhemisphärcn gelegene (Erweichungs- u. a.) Herde ))es()nders häufig tlaim ciitane Anaestliesie der gegeuül)erliegeii(len KörjterbäHle im Gefulge haben, wenn dieselben der oberen äusseren Peripherie des Thalamus opticus bez. Nucleus lentiformis nahe kommen. Charcot hat die betreffenden Gebiete uiicli näher bestimmt und die hinteren Abschnitte der inneren Kaj)sel bez. die angrenzenden Theile (Fuss) des Staljkrauzes als die in Bezug auf jenes Symptom wesentlichen Stücke bezeichnet. Die Erfahrung lehrt nun, dass auch Herde, welche nach aussen oben vom Sebhügel liegen und ent- weder gar nicht oder nur sehr wenig in die innere Kapsel ventralwärts hereinreichen, cutane Hemianaesthesie zur Folge haben können. Dies ist zu hetctnen gegenüber der von Meyuert aufgestellten und von zahlreichen Autoren acceptirtcn Hypothese, dass es bei der Türck'sehen Hemianaesthesie auf eine Verletzung der äusseren Bündel des Grosshirnschenkel fuss es (5'5' der „hinteren Grosshirnrindenbrückeubahn s. u.), ankomme, welch' letztere in keinem der Türck'sehen Fälle erkrankt waren. Ich habe auf der Tafel die Gegend, deren Zerstörung wohl regelmässig cutane Hemianaesthesie her- vorruft, l)es(jnders hervorgehoben (XII) und werde sie in der Folge der Kürze halber im Änschluss au Charcot als Carrefour seusitif bezeich- nen, da auch sämmtliche übrige Sinnesempfindungen durch hier gelegene Herde beeinträchtigt werden können, — woraus zu erschliessen ist, dass sämmtliche Sinnesleitungen zu der Kegion um XII in Beziehung stehen. 2) Die Grosshirnrinden-Bezirke, nach deren Verletzung besonders häufig Störungen der Hautsensibilität 1)eobachtet werden, hegen zwischen dem Sulcus ]>raecentralis und den vorderen Abschnitten der „Occipi Uli läppen. 3) Cutane Hemianaesthesie entsteht auch, wie es scheint, regelmässig bei sehr ausgebreiteten Zerstörungen der Grosshiruschenkelhaube bez. ihrer I'ortsetzung durch die Brücke. Diese khnischen Erfahrungen lassen sich mit den anatomischen sehr gut vereinbaren. Die Bahnen di-r Hautsensibilität müssen auch nach letzte- ren (s.u.) verlaufen durch die Grosshiruschenkelhaube; die Faserzüge](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21222423_0022.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)