Der Nachweis von Schriftfälschungen, Blut, Sperma, usw. unter besonderer Berücksichtigung der Photographie : mit einem Anhange über Brandstiftungen für Chemiker, Pharmazeuten, Mediziner, Juristen, Polizeiorgane, usw. / von M. Dennstedt und F. Voigtländer.
- Dennstedt, M. (Max), 1852-1931.
- Date:
- 1906
Licence: Public Domain Mark
Credit: Der Nachweis von Schriftfälschungen, Blut, Sperma, usw. unter besonderer Berücksichtigung der Photographie : mit einem Anhange über Brandstiftungen für Chemiker, Pharmazeuten, Mediziner, Juristen, Polizeiorgane, usw. / von M. Dennstedt und F. Voigtländer. Source: Wellcome Collection.
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![durcligegangene Licht von der Glasplatte, auf der diese sich befindet, zum Teile reflektiert wird und so zum zweiten Male die Schicht durchläuft. Wenn dieser Fehler sich auch bei gewöhnlichen Aufnahmen nur bei sehr greller Beleuchtung, z. B. gegen starke Lichtquellen, die Sonne oder dergleichen, bemerkbar macht, so ist das hier anders, weil die Intensität der Beleuchtung durch die Länge der Exposition ersetzt wird. Man ist daher gezwungen, dagegen Maßnahmen zu treffen. Be- kanntlich wird der Fehler durch die schon erwähnten I solar platten be- seitigt, das sind Platten, die zwischen Schicht und Glas mit einer roten Farbstoff Schicht versehen sind. Dieser Überzug absorbiert alles Licht bis auf das unwirksame rote. Obgleich man nun nach den bis Jetzt gegebenen Erörterungen an- nehmen sollte, daß bei Anwendung von Lichtfiltern und farbenempfind- lichen Platten eine solche nochmalige Absorption des letzten Restes etwa noch vorhandener blauer Strahlen überflüssig wäre, so hat sich doch gezeigt, daß man mit Isolarplatten reinere Aufnahmen erzielt. Arbeitet man mit farbenempfindlichen Platten, so ist immer noch durch die Aufnahme selbst festzustellen, ob die angewendete Platte auch wirklich farbenempfindlich war, indem man einen kurzen Streifen rot und blau gemusterten Stoffes, Papiers oder dergleichen, oder auch Farbstriche mit aufnimmt; wenn dann in der Aufnahme der rote Strich stärker oder mindestens ebenso stark gezeichnet hat wie der blaue, so war die Platte farbenempfindlich. Es sei noch hinzugefügt, daß die verschiedene Wirkung der Farb- stoffe oft deutlicher in vergrößerten Aufnahmen zutage tritt. Ob mau die Aufnahme im auffallenden oder im durchfallenden Lichte vorziehen soll, das wird sich in jedem einzelnen Falle nach äußeren Umständen richten; so ist z. B. bei sehr starkem Papier oder wenn beide Seiten dicht beschrieben sind, durchfallendes Licht so wie so ausgeschlossen. Ebenso wie bei Tinten, die mit Farbstoffen von annähernd gleicher Wirkung auf das Auge versetzt sind, die Photographie eine Unter-1 Scheidung ermöglicht, wenn man zwei Aufnahmen, die eine auf gewöhn- licher, die andere auf orthochromatischer Platte natürlich unter Berück- sichtigung aller Kautelen anfertigt, wird man sogar auf diese Weise Schriftzüge farbiger Tinten, die dem Auge gleich erscheinen, mit Hilfe der Photographie unterscheiden können, wenn der eine Farbstoff auch ] Strahlen der entgegengesetzten Seite des Spektrums hindurchläßt, der ; andere nicht. In diesem Falle wird der blaue für Rot durchlässige auf | der farbenempfindlichen, der rote für Blau durchlässige auch auf der gewöhnlichen Platte zeichnen. Was man nun durch eine photographische Aufnahme erreichen kann, I ist immer nur ein Unterschied in der Intensität der Wirkung auf die | lichtempfindliche Schicht, die sich schließlich im Positiv durch größere oder * geringere Schwärzung der aufgenommenen Schriftzüge offenbart. Diese ist aber viel mehr von der Dichte als von der Färbung der Schrift abhängij'^ ■](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21174933_0041.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)