Praktisches Lehrbuch der Graphologie : (Handschriften-Deutungs-Kunde) / von J. Crepieux-Jamin.
- Crépieux-Jamin, J. (Jules), 1858-1940.
- Date:
- 1897
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Credit: Praktisches Lehrbuch der Graphologie : (Handschriften-Deutungs-Kunde) / von J. Crepieux-Jamin. Source: Wellcome Collection.
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![Zum Kap. XVIIT. Praktische Anweisungen. 63) [S. 284]. — Crepieux-Jainin,(3. Aufl. S. 287 f.) ^Anfängern wollen wir den Rat geben, Einzelheiten bei Seite zu lassen und nur das Wesentliche in ihren Skizzen darzustellen. Wenn man einen Charakter mit zu kleinlicher Genauigkeit schildern will, so verirrt sich die Aufmerksamkeit, und die lange Aufzählung aller kleinen Schwächen und Eigenschaften gibt schliesslich nur ein sehr ver- worrenes Bild von der l'ersönlichkeit des Schreibers. Ebenso muss man es vermeiden, unbestimmte und unklare Angaben aufzuzeichnen. Es ist besser acht Zeilen in bündiger, klarer Weise zu 8chTeil)en, als acht nichtssagende Seiten, und eine kleine, aber treffende Skizze ist mehr wert als ein grosses Porträt, das nur schriftstellerisch entwickelt werden kann. Weiss man einmal mit Sicherheit die Dominanten eines Charakters zu bestimmen, so wird sich auch die übrige psychologische Darlegung von selbst und mühelos ergeben und immer grössere Vollständigkeit erlangen. Das Geheimniss, ein guter Graphologe zu werden, besteht darin, dass man fortschreitende Studien zu machen versteht und dass man niemals vergisst, dass man nur durch Schmieden ein Schmied wird. Angaben über weitere Litteratur haben wir bereits oben (An- merk. 4) gemacht. Wir bemerken noch, dass wir gerne bereit sind, auf Grund des vorliegenden Werkes in näheren brieflichen Unter- richtsverkehr mit Interessenten zu treten. Dankbar wären wir auch für Berichtigungen jeder Art, für Mitteilung etwaiger Bedenken, u. s. w. Zum Kap. XIX. Vom Geschlechte der Hand- schriften. 61) [S. 292J. — Crepieux-Jamin, (3. Aufl., S. 263 f.). „Und wie sollte es anders sein? Das Temperament und der Körperbau der Frau sind so verschieden von denen des Mannes, dass dem Anatomen die Beschaffenheit eines einzigen Knochens (wie z. B. des Schlüssel- beins) genügt, um auch an einem Skelett das Geschlecht bestimmen zu können. In der Anatomie ist es hergebracht, das Dünne und Zarte als den Typus weiblicher Formen hinzustellen, und doch weiss jeder, dass es Männer mit schwachen und Frauen mit sehr starken Knochen giebt. 65) (S. 295]. — Die Wahrheit dürfte zwischen Michon und Crepieux-Jamin liegen. Jeder von beiden hat seinen Ausfüh- rungen solche Handschriften zu Grunde gelegt, die seine Ansicht be- sonders stützen. Wir geben im folgenden einige weitere Beispiele;](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21047832_0346.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)