Aetiologie und Statistik des Rückfallstyphus und des Flecktyphus in Breslau in den Jahren 1868 und 1869 : mit einer Einleitung ueber den Einfluss des Bodens und des Trinkwassers in Breslau auf endemische und epidemische Krankheiten / von Hermann Lebert.
- Hermann Lebert
- Date:
- 1870
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Credit: Aetiologie und Statistik des Rückfallstyphus und des Flecktyphus in Breslau in den Jahren 1868 und 1869 : mit einer Einleitung ueber den Einfluss des Bodens und des Trinkwassers in Breslau auf endemische und epidemische Krankheiten / von Hermann Lebert. Source: Wellcome Collection.
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![Fadenpilzen und Infusorien (Glauconia scinlillans, Cyclidiuni etc.), enthält organische stickstoffhaltige Verhindungen in Auflösung und ist in Fäulniss und Gähruug begriffen. Je reichlicher entwickelt jene Organismen der Fäulniss, desto energischer ist der Process der Gährung im Wasser; er verräth sich auch durch opalisirende 'Prü- hung des Wassers, so wie durch Bildung von weissen oder bräun- lichen Flöckchen oder Häutchen fZoogloea), die theils schwimmen, theils sich am Boden absetzen. 5) Endlich lässt sich durch das Mikroskop direct erkennen, ob sich im Wasser fremde Körper (todte Batten, Milben, Fäcalstofte, Beste schadhafter Bekleidung, Gänsefedern, Haare oder andere mit dem Staube hineingefallene Verunreinigungen finden. Diesen Schlussfolgerungen Cohn’s füge ich eine Liste der von mir aus seinen Specialuntersuchungen zusammengestellten einzelnen Substanzen und Organismen hinzu, welche bisher in unserem Bres- lauer Triukwasser gefunden worden sind. So manche verdächtige schwimmende Flocken oder Niederschläge haben sich als die relativ unschuldigen mineralischen und erdigen Substanzen, Eisenoxydhydrat nnd kohlensaurer Kalk erwiesen. Diese Wasser hat das Mikroskop eher von schlimmerer Verdächtigung freigesprochen, wenn sie nicht sonst Organismen enthielten. Von Fäcalstoffen fanden sich bräunliche Flocken mit deutlichen Nahrungsresten, Pflanzeuzelleu , Spiralgefässen, verwestes Pflanzen- gewebe in Zusammenhang. Einmal gefundenes Zungenepithel lässt mich zwischen Beimischung von Speichel oder von Erbrochenem zweifeln. Die Leptothrixfäden kommen gewiss auch nicht selten aus dem Verdauungstractus. Von grösseren, zum Theil in Fäulniss be- griffenen, zum Theil intacten Pflanzentheilen fanden sich Splitter von faulem Holz, Gänsefedern, Fäden von Wolle, Baumwolle, Flachs. Spuren grösserer Thiere zeigten sich als Battenhaare, sowie kleinerer mikroskopischer Thiere und Thiertheile, wie Insectenflügel, Chitinhäute, Spinnenfüsse, von Monaden und Pilzen erfüllte Milbeip Beste von Mückenlarven, Tracheen von lusecten etc. Von grösseren mikroskopischen Thiercn sind zu erwähnen; Anguillulaarten, besonders die fluviatilis, Borstenwürmer (Nais)] kleine Crustaceen, Cyclops, Dapbnia. Von eigentlichen Infusionsthierchen sind ausser den grosse Baderthieren (Botifer vulgaris besonders) noch folgende gefunde: worden; Monaden der verschiedensten Art, gewöhnlich Gährung um Faulmss andeutend, Cyclidiuni, Oxytricha Pellionella und Lamclla Amphileptus Meleagris, Glauconia scintillans, Stäbe von Epistylig](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22344202_0049.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)