Volume 2
Grundriss der inneren Klinik : für akademische Vorlesungen und zum Selbstudium / von Hermann Eberhard Richter.
- Hermann Eberhard Friedrich Richter
- Date:
- 1860
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Credit: Grundriss der inneren Klinik : für akademische Vorlesungen und zum Selbstudium / von Hermann Eberhard Richter. Source: Wellcome Collection.
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![HAUTKRANKHEITEN. §. 66S-669. Nam^£rrälut?SbeStartiSe faseri°^länzende Ansehc> welchem der Aliberfsche TpFginoSsa • m PCr r.äudi,oe Kopfgrind, Fl echt eng r in d (Tinea serpiginosa) ent- °in°>a- sprich den nässenden Ekzemen, insbesondere der Crnsta serpiginosaTes Gesfchts (§640 und §. 647 Anm.) Das Uebel entsieht anfänglich a?sSehen ÄoS dert eine wasserige, scharfe Flüssigkeit ab, welche zu dünnen schuppigen Schorfen vertrockne . Es erregt lebhaftes Jucken und Kratzen. Es schreitet von dem Orte des Entstehens weiter, selbst auf die Stirn und das Gesicht herab und wird bis- weilen den Augen gefährlich. - Seine Behandlung ist die der Ekzeme (8 643) • Hauptnuttel sind Abschneiden der Haare, fleissiges Baden und Waschen mit Seife Einstrcupulver u. dg]., im Nothfall Theersalben, Zinksalbe, Zinkwaschun ' T. muciflun. 4. Der feuchte oder Schleim-Kopfgrind (Tinea mueifluas. mueosa) entspricht der Milchborke (§. 647) und charakterisirt sich durch die Absonderuno- eines blassgelben oder gelbgrünen eiweisshaltigen Saftes von klebriger Consislenz° der in reichlicher Menge aus Honigpustelchen hervorfliesst und gelbe, zähe, flache' weitverbreitete Krusten bildet, durch welche die Haare zusammen- und an die Kopf- haut ankleben. Diese Absonderung nimmt meistens den ganzen behaarten Kopf ein oder gelangt wenigstens sehr bald zu dieser Ausbreitung, erstreckt sich auch wohl auf Stirn und Nase herab oder ist von Haus aus mit Gesichtsansprung verbunden. Dieser Kopfgrind hat noch von allen am meisten eine sogenannte reinigende Eigen- schaft, daher auch das Zurücktreten desselben am meisten gefürchtet wird. Er be- fällt am häufigsten vollsaflige und übernährte, dabei jüngere Kinder bis zum dritten Lebensjahre, von zarter Haut und blondem, seidenartig-weichem Haare. (Denn nur dieses kann so an die Haut ankleben.) Bei grösseren und starke Haare besitzenden Kindern geht diese Form durch Mittelstufen in die folgende über. — Die Behandlung ist vollständig die des Gesichtsansprungs (§. 647). T.granulaia. 5. Der Körner-Kopfgrind (Tinea granulala s. granulacea) lässt an meh- reren Stellen des behaarten Kopfes, besonders am Scheitel und Hinterkopf, graue oder dunkelbräun oder braunröthlich (blutig) gefärbte, unregelmässig körnige Schorfe von verschiedener Grösse bemerken, welche von einer aus Pusteln oder Bläschen (Impetigo oder Eczema impeliginosum) ausschwitzenden, schnell vertrocknenden und verhärtenden Flüssigkeit herrühren und durch das Kratzen, so wie durch das Wachsthum der Haare, in hanfkorn-ähnliche Stücke zersprengt werden. Diese Stücke sitzen zerstreut oder in grösserer Anzahl zusammengehäuft auf der Haut oder hängen hier und da (wie angereihte Perlen) in den Haaren, von welchen sie durchbohrt und nach und nach in die Höhe gehoben werden. Wenn das Exsudat fault, wird dessen Geruch unangenehm, ranziger Butter ähnlich. — Die Erzeugung von Unge- ziefer begleitet fast keine andere Tinea so sehr als diese, und ist auch wohl alle- mal die einzige Ursache derselben. Diese Form ist nur bei derberem Haarwuchs und gerinnbareren (faserstoffigeren) Ausschwitzungen möglich, und befällt daher am meisten dunkelhaarige und ältere Kinder vom dritten Lehensjahre an bis zur Puber- tät. Sie ist von unbestimmter Dauer, namentlich wenn sie durch eingewurzelte grobe Unreinlichkeit unterhallen wird. Die Behandlung ist hauptsächlich auf Ver- tilgung der Läuse und ihrer Brut (der den Haaren sehr fest anhängenden „Nisse) zu richten: daher sind die Kopfhaare ganz kurz auf der Haut mit der Schcere ab- zuschneiden, hierauf wo nöthig ein- oder ein Paarmal mit grauer oder Kalomel- Quecksilbersalbe einzureiben, dann täglich ein Paarmal mittels Seifenwässer und Bürste oder Kamm zu reinigen; übrigens die mit Ungeziefer infkirteKöpfbedeckung, Leib- und Bett-Wäsche zu reinigen oder zu vertilgen. Durch Öeleinreibungen, Sal- ben, aufgelegte Kohlblätter oder fette Schweinsblasen kühlt und lindert man die juckende und entzündele Kopfhaut. §.669. 6. Der Wabenkopfgrind (Tinea favosa, Favus) entsteht da- > durch, dass sich in dem gemeinsamen Ausführimgsgange der Haar- T^sa: und Talg-Drüsen eine schwefelgelbe, gewöhnlich pulverige, nur im An- fange dicklichzähe Pilzmasse (Achorion Schoenleinii Remak, diagn. und palhol. Unters. Berlin, 1845. Taf. I. f. 5. 6.) entwickelt, welche unter dem Mikroskop nach unten hin ein Gewebe von gegliederten](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2041500x_002_0128.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)