Volume 2

Grundriss der inneren Klinik : für akademische Vorlesungen und zum Selbstudium / von Hermann Eberhard Richter.

  • Hermann Eberhard Friedrich Richter
Date:
1860
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Credit: Grundriss der inneren Klinik : für akademische Vorlesungen und zum Selbstudium / von Hermann Eberhard Richter. Source: Wellcome Collection.

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    yTopedauch Magen- und Darmentzündung und deren Folgen (z. B. Magen- Choiera. und Darmerweichung bei kleineren Kindern, Cholera infantum, s. §. 868;. Er kann aber auch durch Erschöpfung, beziehentlich unter Nervenzu- fällen (Krämpfen, Betäubung u. s. w.) tödten. Nur in seltenen Fällen findet sich ein Typhoidstadiüm s. u. §. 905) als Nachkraukheit. u?sa9chei Als Ursachen der europäischen Cholera nennt man: Erkältungen isac en. ^ Unterleibes und der Füsse, besonders nach vorhergegangener Er- hitzung, z. B. durch Niedersetzen oder Niederlegen auf kaltem oder feuchtem Erdboden, Schlafen im Freien bei Mangel an Gewöhnung daran, Ablegen gewohnter warmer Bekleidungen, unvorsichtiges kaltes Baden, Diätfehler aller Art: namentlich kaltes Trinken bei erhitztem Körper, Genuss des Eises und Eiswassers, oder säuerlicher kühlender Getränke, junger Weine oder Moste, schlechtbereiteter Obstweine, gäh- render hefiger Biere, schlechter (z. B. infusorienhaltiger) Trinkwässer, kühlender wässriger Früchte (der Gurken, Melonen, Birnen, Pflaumen); der Muscheln, des Caviars, der Baibeneier, der Pilze u. dgl., besonders wenn diese Dinge im Uebermaass und von an solche Kost nicht ge- wöhnten Personen genossen werden. Schwäche der Verdauung, über- standene gastrische Krankheiten, anhaltend herrschende Hitze steigern die Anlage. Uebrigens können innere Krankheiten verschiedener Art: z. B. Bauchfell-, Herz-, Lungen- oder Hirnentzündungen, eingeklemmte Brüche, Gallensteine, Wunuleidcn, ausbrechende Wechselfieber, Aus- schlagsüeber, Typhus, einen Anfall von henigem Brechdurchfall spora- disch und rein symptomatisch erzeugen. Die Kindercholera hängt meist mit Hirnleiden zusammen (s. o. Magenerweichung, §. 868). — Aus den angeführten ursächlichen Momenten wird übrigens die Ent stehung kleinerer Epidemien der Cholera zu gewissen Jahreszeiten völlig erklärlich». §.901. Die Prognose richtet sich nach den Ursachen und den indivi- Prognose. (]lie|ieil Verhältnissen des Kranken. Im Allgemeinen wird die euro- päische Cholera, trotz ihres stürmischen Verlaufes und ihrer drohenden Erscheinungen, doch bei uns in der Mehrzahl der Fälle geheilt; sie kann aber allerdings in kurzer Zeit tüdtlich werden oder in gefährliche Nachkrankheiten übergehen. Besonders gefährlich ist sie kleinen Kin- dern, Greisen und sehr geschwächten Personen. §.902. Die Hauptpunkte der Behandlung im Anfalle sind: dass man BehanI(llu-den Kranken in einem mässig warmen Zimmer zu Bette bringe, be- im Anfall, engende Kleider löse, ihn beruhige und sofort mit den geeignetsten Mitteln das Erbrechen, dann den Durchfall stille. Hierzu ist von in- neren Mitteln das zuverlässigste, aber behutsam anzuwendende, das Opium (in Sulution oder Pulverform zu '/« b,s /» Gran und me*?.r' mit oder ohne lpec): wenn Alles weggebrochen wird, kann man die Tinctur zu ein Paar Tropfen in den Mund nehmen und so langsam mit dem Speichel hinabscldu.ken lassen. Nächstdem giebt man auch wohl Gummimixturen, Samen oder Oelemulsionen nut B.Uerniandel- oder Kirschlorheerwasser, zuweilen mit Zusatz von elwas Naphtha ace o mit Kampher; die Kohlensäure in Brausewässern oder mittels Brause*