Volume 2
Grundriss der inneren Klinik : für akademische Vorlesungen und zum Selbstudium / von Hermann Eberhard Richter.
- Hermann Eberhard Friedrich Richter
- Date:
- 1860
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Credit: Grundriss der inneren Klinik : für akademische Vorlesungen und zum Selbstudium / von Hermann Eberhard Richter. Source: Wellcome Collection.
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![MrfgiÄ'nP^1*08 niit Anasarka ist, s. §.631) und die asiatische Cholera (welche Krankheit, fast allemal mit Eiweissniere verhunden ist, vgl. §. 906), ferner die Masern, Blaltern, Typhus, Pyämie, Wechselfieber (in manchen Gegenden sehr häufig), Tuberkel-, Krebs- und Säufer-Dyskrasie; oft gesellt sich Morbus Br. zu chronischen Leber- und Milzübeln von gleichartiger Be- schaffenheit, oft zu organischen Herzfehlern (besonders in Folge verän- derten Blutdrucks), zu Pneumonien, Croup, Bronchitis, Lungenemphy- sem, Kuochenfrass und anderen chronischen Eiterungsprocessen, constitu- tioneller Syphilis, zu Schwangerschaft und Wochenbett (hier die ge- wöhnlichste Quelle der Eklampsie, vgl. §. 505), zu Bauchgeschwülsten, welche auf die Nierenvenen drücken, zu chronischen Nervenkrankhei- ten (z. B. Lähmungen), u. a. m. Aus diesen Gründen ist es bei allen bedeutenderen fieberhaften oder dunklen chronischen Krankheiten rath- sam, den Urin stets und wiederhollemale aul' Eiweiss zu untersuchen. Die Prognose ist stets zweifelhaft, doch verhältnissmässig besser in den acuten Fällen, z. B. nach Scharlach oder Cholera, wenn sie einfach und mehr als Abschilferungsprocesse der gesaminien Harnwege verlaufen, und wenn sie bei vorher gesunden Personen auftreten. In den chronischen ist die Prognose meist ungünstig. Die üblere Vorher- sage richtet sich nach der Menge des Eiweissexsudales im Urin, nach der Ausbreitung und Hartnäckigkeit der Höhlenwassersuchten, nach dem Vorhandensein von Brustzufällen (besonders Lungenodem, Brustfell- und Herzbeutel-Wassersucht), nach der Complication mit unheilbaren organischen Fehlern (z. B. der Herzklappen, der Leber, der Lungen oder mit Krebsübeln.), nach der sonstigen Zerrüttung der Constitution, und nach dem Grade der HarnßtofrVerhaltung. Nervöse, besonders Hirn- symptome , z. B. Irrereden, Betäubung, Krämpfe, sind nieist von übler Bedeutung. — Wiederkehr des Harnstoffes und Abnahme des Eiweisses im Urin sind gute Zeichen; vollige Genesung aber nie auszusprechen, so lange noch Eiweiss im Harne vorhanden isl oder periodisch wie- derkehrt. §.1009. Die Behandlung der Bright'schen Krankheit hat, bei der Neu- Behandiung.jieil der g^]^ zu keinen ganz festen Grundsätzen kommen kön- nen. Jedenfalls sind die Causalanzeigen zu berücksichtigen, z. B. bei Scharlach die stockende Haulmauser zu fordern, bei Erkältung die feuchten Wohnungen zu beseitigen und warme Kleidungen zu schaffen, die Säufer vom Bier- oder Schnapstrinken zu entwöhnen u. s. w. — In den acuten Fällen, besonders in den schon längst bekannten Scharlachwassersuchten, dient ein massig antiphlogistisches Heilverfah- ren- entziehende und Fiebcrdiäl, gleichförmige Wärme und ruhige Lage im Bett schleimige Getränke und Mixturen, Emulsionen (von Mandeln, Mohn oder Hanf), nach Umständen blutige Schrüpfköpfe oder Breium- schläge an die Niercngegend, oder zerlheilende Einreibungen in dieselbe hon Quecksilber- oder Jodsalben, Ammanlinimenten), Kalomel; Abfüh- rten u. dgl. (S. acute Urämie, §. 1S3 f.) Nebenbei sucht man die Haütabsonderung, aber ohne Reizmittel, zu steigern, wozu sich bei 21 hl!g«r AbwarlSig recht gut die Priessnitz'schen Emwickelungen](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2041500x_002_0506.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)