Volume 2
Grundriss der inneren Klinik : für akademische Vorlesungen und zum Selbstudium / von Hermann Eberhard Richter.
- Hermann Eberhard Friedrich Richter
- Date:
- 1860
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Credit: Grundriss der inneren Klinik : für akademische Vorlesungen und zum Selbstudium / von Hermann Eberhard Richter. Source: Wellcome Collection.
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![§.589—590. KRAETZE. ROSEN-AEIIIVUCHE FORMEN. gungsbad gesetzt. — Waschungen mit Schwefelseife (Schwefelblumen mit venetia- Hosondere nischer Seife und etwas ätherischem Oel) oder Schwefelharzseife (aus Terpenthin, zcuren- Schwefel und Bimstein), oder mit Schwefelleberauflösungen (Kali sulphurati unc. j, Aqu. destill. Mens, j, oder nach Vleminck bereitete Schwefellösung) sind von Eini- gen empfohlen worden. Bovrgignon's Salbe aus 6 Tb. Glycerin, 3 Scbwefelblu- men, 1 Potasche und mehreren ätherischen Oelen ist eleganter und doch wirksam. MiaJhe's Balsam besteht aus 4Th. Seife in 25 Cölner Wasser gelöst und langsam mit 3 Soda und 5 Schwefelpulver gemischt. Die englische Methode besteht darin, dass der Kranke in einem Zimmer von 25 bis 28° Reaum. Liifiwärme den ganzen entkleideten Körper mit grüner Seife abreibt und in einem warmen Bade sich reinigt, hierauf zwölf Stunden zwi- schen wollenen Decken im Bette bleibt und den Schweiss abwartet. Sodann wird ihm in der Nähe des Ofens die sogenannte englische Krätzsalbe (aus weisser Niess- wurz 5j, Schwefel und Schmierseife aa. %fi, und Schweinefett gj/Sj über den Kör- per zu einem Dritt theile eingerieben, der Kranke begiebt sich ins Bett und wieder- holt die Einreibung nach jedesmal acht Stunden zum zweiten und dritten Male, worauf er noch acht Stunden im Bett bleibt und dann mit einer allgemeinen Wa- schung oder mit, einem Bade die Cur beschliesst. Diese Methode wird immer mit grosser Vorsicht anzuwenden sein, da sie die Haut sehr entzündet. — Die Bequin'- sche und Upmann'sche Schnelleur besteht im Einreiben von, Terpenthinöl in die gesammle Haut. Neuerdings empfiehlt man Waschungen mit einem Aufguss des Pyrethrum caucasicum (des sogenannten persischen Insectenpulvers) oder mit einer Mischung aus 12 Th. Chlor und 100 Schwefelkohlenstoff. Von anderen speeifischen Mitteln ist noch das Quecksilber hier zu nennen, von .welchem man jedoch sellener Gebrauch macht. Die Werlhofsche und Zellei'- sebe Krätzsalbe (Mercur. praeeipitati albi dr.j, Ungl. pomad. unc. j) wird in Fällen von verbreiteter und hartnäckiger Krätze in die behafteten Haulslcllen eingerieben. Der Sublimat nach Cirillo in Salbenform (] Th. auf 16 Fett), nach Wedekind in Waschwassern (10 Gran auf 8 Unzen). Sublimatlösungen (mit oder ohne Salmiakzu- salz), oder Aqua phagedaen., dienen auch zum Verband der Krätzgescbwüre und Krälzschwielen, wenn sie hartnäckig sind, oder zu Handbädern bei frischer Krätze. Weniger wird die graue Quecksilbersalbe benutzt. ZWEITE GRUPPE. ROSEN-AEHNLICIIE FORMEN. Die zu dieser zweiten Gruppe gehörenden Hautkrankheiten sind §.590. Hyperämien und Entzündungen grosserer Flüchen oder inselför^gerfl^fe«!,- Flecke des Cornim, namentlich seiner obersten Warzenschicht mit oderkia^hei^n. ohne Erhebung der Epidermis zu Blasen und Bläschen oder des Co- num selbst zu flachen Hügeln. Sic bilden daher grössere, flache, rotbe Flecken, deren Rothe sich mit dem Finger wegdrücken lässt, aber bei Nachlass des Druckes wiederkehrt. Sie heilen meist mit Schälung. Sie treten meist nur an einzelnen Körpcrslellcn auf. Sie haben kern wesentliches Fieber und keine bestimmte Schleimhauterkrankung zur Begleitung erscheinen was de einzelne befallene Stelle anlangt, meisl m eutern Verlaul, werden abe manchmal durch immer neue Ausbrüche Ilwlilor\i innere Klinik a >..n ,, uul Richter's innere Klinik. 4. Aull. || 4](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2041500x_002_0055.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)