Volume 2
Grundriss der inneren Klinik : für akademische Vorlesungen und zum Selbstudium / von Hermann Eberhard Richter.
- Hermann Eberhard Friedrich Richter
- Date:
- 1860
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Credit: Grundriss der inneren Klinik : für akademische Vorlesungen und zum Selbstudium / von Hermann Eberhard Richter. Source: Wellcome Collection.
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![AHÄUiroseod.^8 Avird' worauf endlich Abschuppung oder wirkliche Schälung der Oberhaut in grösseren Lappen eintritt. Die Blasen- und Blatterrose hinterlassen manchmal eiternde und selbst geschwürige Stellen. — In anderen Fällen erstreckt sich die Entzündimg mehr in die Tiefe der Lederhaut und des Unterhaut-Zellgewebes (Erysipelas phlegmonodes, Phlegmone diffusa cutis, vgl. §. 15. a.), und giebt sich dann durch dunklere, nicht so leicht dem Fingerdrucke weichende Rötbe, durch derberen Widersland der kranken Hautstelle, durch heftige, stechende und klopfende Schmerzen und durch stärkere, anhaltendere Fieberbe- wegungen zu erkennen. Der Ausgang ist dann meistens Eiterung im subcutanen Bindegewehe, mit Weichwerden und Schwappen der Stelle (Altscessbildung).— Der Ausgang in Brand der befallenen Haut- stelle (Erysipelas gangraenosum) ist oft eine Folge der phlegmonösen Beschaffenheit, erscheint aber auch in Folge von Pyänhe und anderen Dyskrasien, bei bösartigem Charakter mancher Epidemien, oder bei be- sonderen Individualitäten (z. B. bei alten Leuten, Wassersüchtigen, Herz- kranken) oder bei besonderem Sitze (z. B. bei Rosen der Genitalien). — Verdickung und Verhärtung der Haut mit Runzeln, Höckern, Rissen und chronischer Abschilferung ist ein nicht seltener Ausgang der chronisch gewordenen Rose, besonders am Backen, an den Brüsten, au der Wade u. dg].: Folge der häufigen Wiederkehr des Uehels an einer und derselben Hautstelle, vielleicht auch unzweckmässiger Behand- lung. (Vgl. jedoch unten Erylhema nodosum). Die Gesichts- und Kopf rose verbindet sicli gern mit schwereren Zufallen: Blutanhäufung oder wirklicher Entzündung im Gehirn und dessen Häuten (§.446 ff.), daher mit Eingenommenheit, Kopfweh', Schlaflosigkeit, Irrereden, Zuckungen, spater Betäubung und Lähmungen (die sogenannte Hirnrose). Auch hinterlassl sie locht Augen- und Ohrkrankheiten (daher Taubheit u. s.w.). Die Rose der Gern Ul- li en welche besonders an den äusseren Schamlefzen oder dem Hodensack ausbricht, Winl^bjr^hdSÄ!S-oder anderen Umständen zu Rosen hinzutretende Zufälle und Compl.icalion.en sind: Entzündung der benachbarten Saugader- ft äiie und Drüsen (daher oft Drüsenanschwellungen am Halse in den Leisten oder Ac e n) Athmungsbeschwerden (Katarrhe, selbst Lungenentzündungen, die Lungen- rose der AelSeh) Gelenk-, Leber- oder Darmentzündungen u. s. w Durch toese kann der Roll'laüf leicht tödtlich enden (besonders die Kopfrose), wahrend er an sich keine besondere Gefahr darbietet. §.593. Die Ursache des Rothlaufe ist häufig eine rein örtliche äusser- Ufsachen. li(;he Eimvirkung auf die Haut, z. R. trockene strenge Kalte oderte (besonders Sonnenstich), Wunden (namentlich am Schädel Scarifica- onen Rlutegellnsse, [nseGtenstdehe, scharfe Salben Blasenpflaster, Senf- Sund andere Hau.reize. Rothlaufe können sich zu anderen Hai, - SanJSto hinzugesellen; z. R. zu Flechten, Lupus, Furunkeln, Haut- ■](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2041500x_002_0058.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)