Beitrag zur Kenntniss der Kehlkopfmuskulatur / von Max Fürbringer.

  • Max Fürbringer
Date:
1875
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Credit: Beitrag zur Kenntniss der Kehlkopfmuskulatur / von Max Fürbringer. Source: Wellcome Collection.

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    ausfallen. Was den zweiten Punkt angeht, so kann eine Unter¬ suchung der Muskulatur des Kehlkopfs mit alleiniger Berück¬ sichtigung des Kehlkopfs und Vernachlässigung der anliegenden Theile nur unvollkommene Resultate liefern. Henle’s Arbeit (71) hat genugsam gezeigt, dass die Muskulatur des Kehlkopfs der Amphibien von den verschiedensten Stellen des Körpers ihren Ausgang nimmt. Eine kritische Behandlung der bezüglichen Muskulatur mit Berücksichtigung ihrer Innervirung l) lässt deutlich erkennen, dass nur ein Theil (System des Dilatator und Sphincter laryngeus) dem Kehlkopf speciell angehört, während andere Gruppen (Levator und Sphincter laryngo-pharyngeus und die vordere Längs¬ muskulatur) einestheils zur Schlundkopf- und Gaumenmuskulatur, anderntheils zu dem System der ventralen Längsmuskulatur (incl. Zunge) in innigster Beziehung stehen. Hiermit ist von vorn¬ herein der Umfang des zu bearbeitenden Gebietes bezeichnet, das also die Muskulatur des Kehlkopfs, des Schlundkopfs, des Gaumens sowie die ventralen Längsmuskeln nebst Zunge umfasst. Allein die vergleichende Untersuchung führt noch weiter. Bei den niederen Wirbelthieren zeigt die Muskulatur, selbst die Homologa der bei den höheren auf den Kehlkopf beschränkten Systeme, zum Theil sehr mannichfache Beziehungen zum Schädel, zur Wirbelsäule und zum Visceralskelet. Die sich daraus ergebende Frage: Wieweit steht die innere Kehlkopfmuskulatur zu Visceralskelet, Schädel und Wirbelsäule, wie weit zum Pharynx in Beziehung? kann nur beantwortet werden durch eine eingehende Behandlung des entsprechenden Abschnittes der Muskulatur des Visceralskelets, sowie durch eine sorgfältige Untersuchung über die vergleichende Entwickelung des Kehlkopfs und der Trachea, die selbst beim Menschen noch nicht end¬ gültig entschieden ist. Selbstverständlich ist mit dieser Unter¬ suchung eine genaue Vergleichung der bezüglichen Nerven zu verbinden. 1) Dass eine vergleichende Myologie die Untersuchung der bezüglichen Nerven nicht vernachlässigen darf, dass vielmehr erst die Nerven es sind, welche die Hauptgruppen scheiden und vergleichen lassen, wurde bereits in einer früheren Arbeit von uns betont. Der innige Zusammenhang zwischen Nerv und Muskel ist übrigens nach den Arbeiten von N. Kleinenberg, E. E. Schnitze, Ed. van Beneden und Uerlaeh kaum mehr zu bezweifeln, wenn auch bezüglich der Detailverhältnisse Manches Aenderungen erfahren sollte.