Zur Heilung grösserer Defecte der Tibia durch gestielte Haut-Periost-Knochenlappen / von A. Eiselsberg.

  • Eiselsberg, Anton, Freiherr von, 1860-1939.
Date:
[1897]
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Credit: Zur Heilung grösserer Defecte der Tibia durch gestielte Haut-Periost-Knochenlappen / von A. Eiselsberg. Source: Wellcome Collection.

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    der Ilundeknoehen mir locker im Zellgewebe lag, wurde derselbe entfernl. Beide Enden desselben waren arrodirt, ähnlich wie die in lebenden Knochen eingetriebenen Elfenbeinstifte. Der Kranke hatte nunmehr, ebenso wie nach der ersten Operation, einen 12Ctm. langen Defect der Tibia. Der Fuss begann, sich stark in Supination zu stellen. Mit Hülfe eines exact anliegenden Gips- verbandes war zwar das Gehen für kurze Zeit möglich, jedoch blieb immer ein Gefühl der Unsicherheit bestehen. Zur definitiven Heilung des Defectes wurde am 22. November 95 in Narkose unter Esmarch'scher Blutleere zunächst die Narbe über dem Tibia- defect excidirt und die Tibia oben und unten angefrischt. Da bei der letzten Anfrischung von dem Malleolus der Tibia nur sehr wenig übrig geblieben war, wurde er ganz entfernt und der frei liegende, noimal aussehende Talus ange- Fig. 4. frischt 1). Hierauf wurde aus der Tibia selbst ein Hautperiostknochenlappen geschnitten (s. Fig. 2), dessen Stiel am oberen Rande des Defectes lag und dessen Spitze bis knapp an die Tuberositas heranreichte. Der Hautlappen war etwa 14 Ctm. lang, der Stiel 4 Ctm. breit. Der Knochen wurde mittelst der Salzer'sehen Circulär^äge eingeschnitten und bloss zum Schlüsse behufs Mobilisirung einige Meisselschläge ausgeführt. Durch die Entnahme des Lappens war die Markhöhle der Tibia der ganzen Länge nach geöffnet (Fig. 4). Der Laj^pen wurde in seinem Stiele um ISO gedreht, ganz so wie dies bei der Rhinoplastik aus der Stirn gemacht wird und sein freier Rand exact in die Ränder des Defectes eingenäht (Fig. 3). Die Haut an der Stelle, von welcher der Lappen entnommen war, Hess sich so zusammenziehen, dass nur eine etwa 1 Ctm. breite Wundfläche zurückblieb; nunmehr wurde der Schlauch gelöst, ein massig comprimirender Verband angelegt (Gaze, Holzwolle, Gips) und der Patient mit stark elevirter Extremität gelagert. Reactionsloser Verlauf: Als nach 4 Tagen behufs Inspection des Lappens ein Fenster in den Verband geschnitten war, zeigte sich alles in guter Ordnung. ') In Figur 2 ist der Malleolus iuternus noch erhalten gezeichnet.