Die operative Gynäkologie : mit Einschluss der gynäkologischen Untersuchungslehre / von A. Hegar und R. Kaltenbach.

  • Ernst Ludwig Alfred Hegar
Date:
1881
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die operative Gynäkologie : mit Einschluss der gynäkologischen Untersuchungslehre / von A. Hegar und R. Kaltenbach. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.

    746/794 (page 730)
    krämpfe erzielt und eine ungestörte Ausführung der Cohabitation er- möglicht. Meist sahen wir bald nach erfolgreicher Behandlung des Vaginismus Conception eintreten; bleibt sie aus, so liegt sehr häufig die Schuld auf Seiten des Ehemannes, dessen geringe geschlechtliche Potenz über- haupt in vielen Fällen das ganze Leiden verursacht. Operationen an der Vulva und am Damme. § 139. Eröffnung des verschlossenen Yorhofs bei Mangel der Ynlva. Ein vollständiger Mangel der Vulva und somit auch des Vor- hofes wird fast stets in Verbindung mit anderen, viel wichtigeren und sogar die Lebensfähigkeit ausschliessenden Missbildungen (Bauch- spalte, Cloakenbildungen, Atresia ani, Sirenenbildung etc.) beobachtet. Die Haut erstreckt sich hier ohne jede Ausmündungsöffnung für Harn- oder Geschlechtsorgane ununterbrochen von der Symphyse bis zum After fort. Sollen solche Fälle ein speciell gynäkologisches und nicht nur teratologisches Interesse bieten, so muss natürlich gleichzeitig durch das Bestehen einer Urachusfistel oder einer angeborenen Mast- darmscheidenfistel der Abfluss des Urins und damit die Lebensfähigkeit ermöglicht sein. Ist dies der Fall so kann später im geschlechts- reif en Alter der Patientin, wie kdurch jede' andere Form von Gyn- atresie, Hämatokolpos und Hämatometra bedingt werden. Bis jetzt ist erst ein solcher Fall bekannt geworden, den Dr. Magee1) mit Er- folg operirte. Er betraf eine 18-jährige Person, bei welcher der Harn durch eine „fungöse Urachusfistel entleert wurde. Seit 12 Monaten bestand Retention des Menstrualblutes. Magee erzielte die Heilung durch einen mehr als ]/2 Zoll tiefen Einschnitt auf das blinde Ende der Vagina oberhalb des Afters. Es entleerte sich fast ein Quart Blut. ') Rose, Monatschr. f. Gebt. XXIX, pag. 403; vgl. auch E. Rose ibidem, XXV. Bd., 425—465 (Atresia urethrae).