Die operative Gynäkologie : mit Einschluss der gynäkologischen Untersuchungslehre / von A. Hegar und R. Kaltenbach.

  • Ernst Ludwig Alfred Hegar
Date:
1881
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Credit: Die operative Gynäkologie : mit Einschluss der gynäkologischen Untersuchungslehre / von A. Hegar und R. Kaltenbach. Source: Wellcome Collection.

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    kann höchstens bei ganz seichten Einrissen der Mastdarmwand ein gutes Resultat ergeben und ist darum mit Recht fast allgemein auf- gegeben worden; nur einzelne englische und amerikanische Aerzte scheinen sie noch auszuführen. Hildebrand1) hat in neuerer Zeit die einseitige Perineorrhaphie für einen Theil der Vereinigungslinie in der Art wieder aufgegriffen, dass er zuerst die Nähte für das Dreieck der Vaginalwände (vergl. Fig. 223 n x n) und dann die Drähte für den Mastdarm einlegt, während der übrige grösste Theil der Scheidendammwunde, wie bei der [einseitigen Perineorhaphie, allein nach dem Damme hin genäht wird. Hildebrand will hierdurch die divergirende Zerrung der in ver- schiedenen Richtungen wirkenden Scheiden-, Darm- und Dammnähte vermeiden, welche leicht zur Ausbildung eines Hohlraums und spätem Abscesses im Centrum der Anfrischungsfläche führen soll. Von ganz ähnlichen Anschauungen ging auch Heppner bei der Empfehlung seiner Achternaht aus. Dieselbe sollte gleichzeitig die Vereinigung nach Scheide und Damm hin besorgen. Die an beiden Enden mit Nadeln versehenen Fäden wurden beiderseits in der Mitte der Wundfläche ausgestochen, gekreuzt und sodann auf der entgegen- gesetzten Wundfläche vollends durchgeführt. Die Schlinge der Naht liegt in der Vagina, während die] zu schnürenden Enden gegen den Damm herabhängen. Auch Heppner versprach sich von dieser Achter- naht besonders darum Nutzen, weil bei ihr der Zug der Suturen nur in einer Richtung und nicht wie bei triangulärer Vereinigung nach entgegengesetzten Seiten hin, wirke, wodurch so leicht Abscesse und Fisteln zurückblieben. Eine weitere Modification der Achternaht be- steht darin, dass dieselbe nach zwei Richtungen, nach Scheide und Damm hin, geschnürt wird. Einzelne Aerzte wie Borand u. A. gebrauchen bei der Perineo- plastik eine zweiseitige nach Scheide und Damm hin zu knüpfende Naht. E. Müller2) legt Vaginalnähte, sodann Rectoperinealnähte von Catgut an, welche die Rectalwundränder umfassend innerhalb der Wundfläche versenkt und kurz abgeschnitten werden, endlich noch Perinealnähte. Auch Werth3) hat neuerdings für den Aufbau des Dammdreiecks bei veralteten Dammrissen die Anwendung versenkter Catgutligaturen empfohlen. Dieselben sollen im Gegensatze zu Müller nur wundes. Gewebe umfassen und unter den die Haut- und Schleimhautränder vereinigenden Oberflächennähten zurückgelassen werden. J) Vgl. (1. c.) pag 90, Fig. 18. 2) Pesther med. chir. Presse 1876, Nr. 41. 3) Centralbl. f. Gyn. 1879, Nr. 23.