Zur Genese und Entwicklung von Kystomen im Bereich der inneren weiblichen Sexualorgane / von Hugo Coblenz.
- Coblenz, Hugo, 1851-
- Date:
- 1881
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Credit: Zur Genese und Entwicklung von Kystomen im Bereich der inneren weiblichen Sexualorgane / von Hugo Coblenz. Source: Wellcome Collection.
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![1 Wiederholt ist eine sehr mürbe, brüchige Beschaffenheit der Stiele erwähnt (NussbaumMeade^’), hervorgerufen durch fettige Degenerationsprozesse: Jedenfalls eine der unangenehmsten Coraplicationen bei der Operation. In einzelnen Fällen war der Stiel doppelt durch Ent- stehung einer Dehiscenz des Lig. latum zwischen Tube und Lig. ovarii (Nussbaum^^ [Fall 20]), Wells’^®, Werth®' (S. 423). — Da wo der Stiel in die Cystenwand eingeht, ist letztere stets ver- dickt: Wenn überhaupt irgendwo, so werden hier, in der Nähe der Stielinsertion der Kystome, Reste vom Ovarium aufgefunden (Waldeyer^®^ S. 256), dessen Follikel gewöhnlich hydropisch entartet sind, Ein wichtiges Kriterium für eine ganze Gruppe von Kysto- men bildet der vollkommene ursprüngliche Mangel einer Stiel- ! bildung, — ausgenommen die Fälle, wo in Folge erst sehr ge- ringer Grösse von Tumoren im 0 varialparenchym selbst, zumal des Hilus ovarii, die normale Einlagerung des Eierstocks in die Oeflfnung und taschenartige Falte des breiten Mutterbandes noch fast unverändert geblieben ist, sowie natürlich jene seltenen secundären Slielverluste, wo der Stiel ganz abgedreht, oder wegen massenhafter Adhäsionen nicht aufzufinden ist, — wie dies der Fall ist bei den exquisit intraligamentös entwickelten Kysto- men, deren Entstehung histogenetisch auf die Bestandtheiie des ' nicht in physiologischer Norm obliterirten Corpus Wolffiani und - der Gartner’schen Kanäle zurückgefUhrt wurde, und welchen vor- zugsweise doppelseitiges Vorkommen, entsprechend der paarigen j Organanlage, sowie die ausgesprochene Tendenz zu Papillom- entwicklung inne zu wohnen scheint. Da die Adeno-Kystome , naturgemäss das Bestreben haben, nach der Richtung des gering- ' sten Widerstandes weiter zu wachsen, indem sie gleichzeitig der i kugeligen Endforra, als der bei geringstem Umfange inhalt- reichsten, zustreben, so pflegen die letzterwähnten Formen derselben meist aus den breiten Multerbändern heraus nach hinten, seltener nach vorn, in die Abdominalhöhle empor zu wachsen: Das bisher \ sogenannte Hineinwachsen zwischen die Lig. lata dürfte dem- nach in diesem Sinne, also umgekehrt als in der üblichen s Anschauungsweise, zu verstehen sein. In selteneren Fällen, bei i meist nur ganz tief intraligamentösem Sitz der Entstehung (in |](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22455954_0022.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)