Die Stempel der römischen Augenärzte / gesammelt und erklärt von Dr. C.L. Grotefend.

  • Grotefend, C. L. (Carl Ludwig), 1807-1874.
Date:
1867
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Credit: Die Stempel der römischen Augenärzte / gesammelt und erklärt von Dr. C.L. Grotefend. Source: Wellcome Collection.

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    gegen Augenkrankheiten, dass nicht auch andere Wund- salben, Pflaster u. dgl. auf ähnliche Weise bezeichnet und gegen Verfälschung oder Verwechselung gesichert wurden. Dergleichen Mittel konnten nicht in der Gestalt länglicher Stäbchen dargestellt werden, wie die ^TiQoxoUiJQia, deren Namen eben ihrer trockenen Aufbewahrung halber häufig gleich die Art ihrer Auflösung EX^OVO, E^Lacte, EX^AQua hinzugefügt wird. Dass übrigens die Aufbewahrung der Collyrien in solchem trockenen Zustande die gewöhnlichere war, konnten wir schon daraus schliessen, dass bei den vielen Recepten der Alten der Zusatz: in pyxidicula servatur oder dTe/l6[XEroc; slg Jtoj^iSa yakyx^v, ■KQXvivr\v^ xeQaxL-vTiv u. dgl. ausser- ordentlich selten ist, dagegen die Zusätze: iq XQ''1öi9 Si' oov, oder 8id Ya^axTog, oder olVco ^»aXsQLVü), o^si SQifXDTaTco^ rSaTL ö|xßQiw d-va^ctfxßars und Aehnliches die Regel bilden. Was die Fundorte der Stenapel anbetrifft, so ist schon mehreren Alterthumsforschern aufgefallen, dass dieselben sich auf die römischen Provinzen des Occidents be- schränken und zwar hauptsächlich den germanischen, gallischen und britannischen Provinzen angehören. Ein Stempel unter den 112, die bis jetzt bekannt geworden sind, ist in Dacien gefunden (n. 7), einer soll aus Corsica (n. 84), einer aus Ligurien (n. 13), einer aus Gallia Cisal- pina stammen (n,43), und nur einer wird uns aus dem eigent- lichen Italien, aus Siena, vorgeführt (n. 2), wozu noch einer kommt, der, obwohl in Wiesbaden gefunden, doch auf der Platte mit ROMA bezeichnet ist (n. 63). Eine andere Aus- nahme von der Regel machen noch zwei ausserhalb des römi- schen Reiches gefundene Stempel,[da der eine (n. 78) in der Nähe von Jena, der andere bei Goldenbridge in Ireland ausgegraben ist. Ich bekenne gern, dass ich den Grund einer solchen sonderbaren Regelmässigkeit in Hinsicht auf die Fundorte nicht klar einsehe; ehe ich jedoch mit